Initiaktivkreis, so heißt im Landkreis Tirschenreuth die Lokale Aktionsgruppe (LAG), welche die Leader-Förderanträge auf den Weg bringt. Viele andere Regionen in der Oberpfalz blicken dabei neidisch auf die Tirschenreuther Gruppe, weil hier sehr zur Freude von Vorsitzendem Landrat Roland Grillmeier - ungemein zielgerichtet und erfolgreich gearbeitet wird.
Bei vielen Projekten, welche die Region bereichern, hatte die LAG ihre Finger im Spiel. Die Oberpfälzer Radlwelt gehört ebenso dazu wie die neue Info-Stelle des Naturparks Steinwald an der Grenzmühle, die Wegekapelle in der Waldnaabaue, der künftige Kunstrasenplatz in Kemnath und der Motorikpark in Sibyllenbad. Und ganz neu liegt nun auch der Förderbescheid für eine mobile Käserei im Stiftland vor, die heuer realisiert werden soll. Das Investitionsvolumen beläuft sich hier auf rund eine halbe Million Euro.
„Wir sind in der Oberpfalz mit Abstand die Lenkungsgruppe, welche in dieser Förderperiode die meisten Mittel abgerufen und die meisten Anträge gestellt hat“, strahlte stellvertretender Vorsitzender Wolfgang Wenisch in der Jahreshauptversammlung beim "Rechersimer" in Röthenbach.
Mit aktuellen Zahlen belegte dies Geschäftsführer und Schriftführer Florian Preisinger. Im aktuellen Zuschusszeitraum, der 2014 begonnen hat, sind 32 Projekte genehmigt worden. 2,2 Millionen Euro sind an Fördermitteln in die Region geflossen. „Mehr als doppelt so viel wie in der vorhergehenden Förderperiode“, wie Preisinger betonte.
Zwei Projekte im Verfahren
Zwei Projekte sind laut Preisinger noch im Genehmigungsverfahren. Das eine ist in Krummennaab der Umbau eines früheren Modegeschäfts zum Dorfladen. Nachdem es im Ort seit längerem keine feste Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel mehr gibt, soll der Dorfladen hier wieder ein Angebot schaffen. Besonderer Clou der Planung ist ein Café mit Terrasse in Richtung Bürgerpark. Da gleich dahinter der Steinwald-Radweg verläuft, wird damit auch diese Trasse weiter aufgewertet.
Das andere Projekt betrifft die Klosterlandschaften in Waldsassen. Es handelt sich dabei um ein Kooperationsprojekt mit 18 Klosterlandschaften in sechs europäischen Ländern. Im Landkreis Tirschenreuth soll mit Hilfe der Leader-Förderung nun eine Projektstelle geschaffen werden. Zudem ist eine Beschilderung geplant. Eine besondere Attraktion sollen Blickfenster an markanten Stellen werden, durch welche die besonderen sakralen Highlights wie in einem Fotorahmen betrachtet werden können.
Da zudem bis Ende des Jahres weitere Anträge eingereicht werden können, hofft Geschäftsführer Preisinger, „noch den einen oder anderen Euro an Leader-Mittel in den Landkreis zu holen“.
Personelle Änderungen
Personell hat sich der Initiativkreis neu aufgestellt. Per Satzungsänderung wurden die bisherigen Beisitzer ersatzlos aus dem Vorstand gestrichen, da fast die gleichen Personen im Entscheidungsgremium sitzen und auch dort Einfluss nehmen können. Damit können Entscheidungen schneller als bisher gefasst und Projekte leichter auf den Weg gebracht werden.
Bestätigt in ihren Ämtern haben die Mitglieder als Vorsitzenden Landrat Roland Grillmeier, als Stellvertreter Wolfgang Wenisch, als Kassier Florian Rüth und als Schriftführer Florian Preisinger. Im Entscheidungsgremium gab es eine Änderung. Für den Mitterteicher Alois Häckl rückt der Mitterteicher Joachim Geyer nach. Zudem gibt es mit Marco Vollath aus Erbendorf einen neuen Kassenprüfer. Er nimmt die Stelle von Sigrid Wittmann aus Mitterteich ein.
Die Vereinsarbeit will der Initiaktivkreis am Donnerstag, 12. Mai, mit einer Wanderung zur neuen Wegkapelle in den Waldnaabauen fortsetzen. Außerdem ist am Sonntag, 15. Mai, eine Beteiligung am "Tag der offenen Tür" des Tirschenreuther Landratsamts geplant. Ein neuer Schwerpunkt sind Veranstaltungen zur Erarbeitung einer neuen lokalen Entwicklungsstrategie, die bis Sommer erarbeitet werden soll. Am Dienstag, 5. Juli, steht dieses Strategiepapier auch im Mittelpunkt einer außerordentlichen Mitgliederversammlung.
Was macht der Initiaktivkreis?
- Förderung der Zusammenarbeit verschiedenster Interessengruppen und Vermittlung von Kontakten
- Begleitung und Unterstützung bei der Umsetzung von Ideen, die über Leader gefördert werden können
- Stärkung der heimischen Wirtschaft und des Tourismus durch eine Aufwertung der Region
- Zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Förderprogramm Leader der Europäischen Union
- Erschließung neuer Themenfelder für die Regionalentwicklung
- Steigerung des Bekanntheitsgrads der Region und ihrer Produkte
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