Tirschenreuth
26.10.2018 - 17:37 Uhr

Jubilar mit vielen Talenten

Robert Schneider aus Tirschenreuth feiert seinen 90. Geburtstag. Gratuliert hat auch Bürgermeister Franz Stahl, der den Jubilar in höchsten Tönen lobt.

Robert Schneider (Fünfter von rechts) feiert 90. Geburtstag. Unter den Gästen ist auch Bürgermeister Franz Stahl (Vierter von links). Bild: exb
Robert Schneider (Fünfter von rechts) feiert 90. Geburtstag. Unter den Gästen ist auch Bürgermeister Franz Stahl (Vierter von links).

Seit neun Jahrzehnten lebt Robert Schneider in seinem Tirschenreuther Altstadt-Haus in der Hospitalstraße. Dort feierte er auch mit Freunden und Familie seinen 90. Geburtstag. Unter den Gästen war Bürgermeister Franz Stahl, der den Jubilar in den höchsten Tönen lobte. Die Kreisstadt habe von seinen handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten schon mehrfach profitiert. Als Geschenk hatte der Rathauschef eine Holzschnitzerei mitgebracht, die eine Ansicht der Stadtpfarrkirche zeigt.

Begnadeter Schnitzer

Der Jubilar war über das Geschenk sichtlich erfreut. Kein Wunder, Schneider ist selbst passionierter Krippenschnitzer. Verhältnismäßig spät hat er damit begonnen, aber heute ist er einer der begnadetsten Schnitzer der Region, wie ihm seine Freunde bescheinigen. "Er schnitzt ganz kleine Figuren mit einer Genauigkeit und Detailverliebtheit, die einmalig ist," meint ein Freund. Einige 100 Figuren hat Schneider bereits geschnitzt. Darunter auch einige für Bürgermeister Franz Stahl.

Der ehemalige Spengler ist zudem das einzige noch lebende Gründungsmitglied der Tischtennisabteilung des ATSV, die er 1945 mit aus der Taufe gehoben hat. "Damals wurde noch auf Holzplatten gespielt", erzählt er.

Auf die Frage, wann das Leben besser war - früher oder heute - weiß der Jubilar zunächst keine Antwort. "Einfacher war es früher und ruhiger," erwidert er schließlich. Doch das kann man kaum glauben, als Schneider eine hollywoodreife Geschichte aus seiner Jugend erzählt: "1945 musste ich zum Arbeitsdienst," erzählt Schneider. "Der Zug fuhr von Wiesau nach Schwandorf und weil in den Waggons kein Platz mehr war, bin ich die ganze Fahrt über am Puffer gestanden."Das ist der Übergang von einem Waggon auf den anderen, der die Druckkräfte abfedern soll. Auf den Einwand eines Freundes, dass dies sehr gefährlich sei, entgegnet Schneider: "Ja, da musste man sich schon festhalten."

Geheimnis: "Viel Arbeit"

Mit seiner Frau Christl ist Robert Schneider mittlerweile 67 Jahre verheiratet. Gemeinsam haben sie einen Sohn und eine Tochter. Inzwischen gehören drei Enkel zur Familie. Und ein Urenkel ist unterwegs. Der 90-Jährige ist körperlich und geistig noch sehr fit. Sein Rezept dafür ist ganz einfach: "Viel Arbeit", erzählt er.

 
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