Tirschenreuth
19.02.2024 - 10:14 Uhr

Jugendgruppe des Modernen Theaters entführt in eine Traumwelt

Die Nachwuchsdarsteller des Modernen Theaters Tirschenreuth proben schon seit Wochen: Aufgeführt wird das Stück "Der Traumzauberbaum". Angekündigt ist neben weiteren Besonderheiten ein beeindruckendes Bühnenbild.

Ein zauberhaftes Theatererlebnis wartet auf das Publikum: Die Jugendgruppe des Modernen Theaters Tirschenreuth (MTT) bringt Ende April das Theaterstück „Der Traumzauberbaum“ von Komponist und Musiker Reinhard Lakomy und Autorin Monika Ehrhardt-Lakomy im Kettelerhaus auf die Bühne. Die zehn talentierten Akteure im Alter zwischen zehn und 13 Jahren proben bereits seit mehreren Wochen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Gleichgewicht der Welt

Das Bühnenwerk, eine Geschichtenlieder-Produktion, entstand bereits 1980. „Das Stück entführt die Zuschauer in die Welt der Träume“, erklärt Janka Hannemann-Mathes. Mit Christina Trenner ist sie verantwortlich für Regie und Projektmanagement. Der Traumzauberbaum ist der König im Traumzauberwald, 1000 Jahre ist er alt. Tag und Nacht lässt er Träume wachsen. Seine Traumblätter schimmern und leuchten in allen Farben. Jede Farbe bedeutet etwas anderes: Rosa Blätter sind etwa Guten-Morgen-Träume, purpurrote Blätter sind Liebesträume und ein wasserblaues Blatt enthält einen Regentraum.

Die Moosmutzel, das Waldgeistermädchen, kümmert sich zusammen mit dem Waldgeisterjungen Waldwuffel sorgsam um die bunten Blätter des Traumzauberbaums. Sie passen auf, dass Albträume fern bleiben. Dann gibt es noch den Zausel, einen alten Wolkengeist. Hinter seinem imposanten Auftreten verbirgt sich ein weicher Kern. Eines Tages verletzen Moosmutzel und Waldwuffel die Gefühle von Zausel: Die Waldgeister wünschen sich, dass es nie mehr regnet und die Sonne ungehindert vom wolkenlosen Himmel scheint. Tief gekränkt sammelt Zausel alle seine Wolken ein. Seine mahnenden Worte zum Abschied: „Ohne rechtes Regenmaß macht euch Sonne keinen Spaß.“ Nun kommen auch die Alpträume zum Vorschein und neben dem „Neid“ oder einem „Dunkelmunkel“ schleichen sich noch andere Gestalten in die Träume der Kinder und Erwachsenen.

„Im Stück geht es um das Gleichgewicht in der Welt, etwa die Wechselwirkung von Gegensätzen wie Sonne und Regen oder Wünschen und Konsequenzen“, beschreibt Janka Hannemann-Mathes. Jeder Wunsch, den ein Mensch habe, habe Auswirkungen auf das Kommende. Das Theaterstück selbst, das sich durch seine Geschichtenlieder ausdrücke, erfahre eine Überarbeitung und präsentiere sich mit anspruchsvollen Monologen und abwechslungsreichen Dialogen in der Traumwelt, so Projektleiterin.

Großer Baum im Zentrum

Eine Besonderheit seien das beeindruckende Bühnenbild und die kreativen Kostüme. Beim Bau der Requisiten und des Bühnenbildes helfen mehr Unterstützer mit als später auf der Bühne stehen. Im Mittelpunkt der Bühne steht ein 3-D-Traumzauberbaum, der in seiner Baumkrone einen Durchmesser von 4,20 Metern und im Stamm von 2,20 Metern hat. Verkörpert wird der Traumzauberbaum von Stefan Reiter, der auch in der Tirschenreuther Passion zu sehen war.

Für den Bau des Stamms stellte Benjamin Trenner seine Werkstatt (Auto & Reifen Trenner) zur Verfügung. Der Baumstamm wurde zuerst aus einem stabilen und massiven Grundgestell, bestehend aus Holzbalken, Brettern, Latten sowie Hasendraht, zusammengeschraubt, erklärt die Projektleiterin, die selbst beim Bau mit anpackte. Danach wurde das Grundgerüst mit Nesselstoff bezogen und mit Tapetenleim befestigt. Für den richtigen „Baum-Effekt“ wurden zusätzlich Pappstreifen gedreht, so dass ein „Wurzelstrang“ entstand.

Nach einer Trocknungsphase von mehreren Tagen ging es mit Farbe weiter. Dafür hat sich die Gruppe Künstlerin Desislava Dimitrova-Radev ins Team geholt. Sie setzt den Baumstamm künstlerisch in Szene. Die Baumkrone kreierte das Liebensteiner Kartonagenwerk anhand der Vorgaben der Theaterleute, ist die Projektleiterin dankbar. „Dieses Mammut-Projekt ist nur möglich, weil insgesamt 22 ehrenamtliche Unterstützer und Helfer in den Bereichen Bühnenbau, Kostüme, Maske sowie Licht und Technik mit viel Liebe zum Detail mitarbeiten“, berichtet die Projektleiterin. Auch 16 hiesige Unternehmen unterstützen die Produktion. „Durch die Sponsoren wird es uns möglich, das Stück auf einem hohen Niveau zu präsentieren und den Zuschauern eine unvergessliche Vorstellung zu bieten“, sagt Hannemann-Mathes.

Vorstellungen für Schüler

Eine weitere Besonderheit ist die Kooperation mit der Turngemeinschaft Tirschenreuth. Die Mitglieder wollen die Zuschauer bei den Abendvorstellungen mit einem besonderen Auftritt überraschen.

Neben der Premiere und einer weiteren Abendvorstellung bietet die Jugendgruppe des MTT auch zwei Aufführungen am Vormittag für alle Klassen der Grundschulen Tirschenreuth und Waldsassen sowie die fünften und sechsten Jahrgangsstufen der Mittelschule Tirschenreuth, des Stiftland-Gymnasiums und der Knabenrealschule Waldsassen. Ein Eintritt wird nicht verlangt, allerdings wird um Spenden gebeten. Es gilt freie Platzwahl.

Hintergrund:

Theaterstück "Der Traumzauberbaum"

  • Premiere: Mittwoch, 24. April, um 18 Uhr, Einlass 17.15 Uhr
  • Weiterer Termin: Samstag, 4. Mai, um 17 Uhr, Einlass 16.15 Uhr
  • Aufführugen jeweils im Kettelerhaus
  • Eintritt auf Spendenbasis, freie Platzwahl
  • Regie und Projektleitung: Janka Hannemann-Mathes und Christina Trenner vom Modernen Theater Tirschenreuth
  • Kooperation: mit Turngemeinschaft Tirschenreuth
  • Weitere Infos: per E-Mail an info[at]theater-tirschenreuth[dot]de oder unter Telefon 0171/4894716 oder 0172/6757642
 
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