Der 20. August 2021 wird in die Geschichte der Wanderfreunde Tirschenreuth eingehen. Er könnte auch als neuer Geburtstag für den knapp 44 Jahre alten Verein gefeiert werden, denn am Freitagabend gab es in der Jahreshauptversammlung der Wanderfreunde im Gasthof "Goldener Anker" ein erfreuliches Szenario: Lag der Altersschnitt des bisherigen Vorstands bei über 80 Jahren, so wurde dieser auf knapp über 20 Jahre gesenkt.
Bei den Wahlen, die Zweiter Bürgermeister Peter Gold leitete, wurde der 23-jährige Nico Wiesend zum neuen Vorsitzenden, sein 21-jähriger Bruder Lukas Wiesend zum Zweiten Vorsitzenden gewählt. Erste Kassenwartin ist künftig Johanna Bauer, ihre Stellvertreterin Lena Mayerhöfer, beide jeweils 21 Jahre alt. Zum Schriftführer und Medienreferenten wurde der 17-jährige Simon Bauer, zum Wanderwart und Touren-Guide wurde der 25-jährige Bastian Scharnagl gewählt. Kassenprüfer sind künftig der bisherige Vorsitzende Eberhard Bauer und Werner Reiter.
Keine "feindliche Übernahme"
Nico Wiesend betonte am Rande der Versammlung, dass dies keine "feindliche Übernahme" sei, sondern man habe vielmehr Spaß am Wandern und der Geselligkeit und wolle den Verein damit in eine positive Zukunft führen. Als erste Amtshandlung überreichte er an alle ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder ein Gutschein-Geschenk.
Zuvor gab der scheidende Vorsitzende der Wanderfreunde, Eberhard Bauer, einen umfassenden Rechenschaftsbericht ab. Wegen Corona seien aber die Aktivitäten eher begrenzt gewesen. Dennoch habe es einige Veranstaltungen gegeben. So fand unter anderem eine Zoigl-Wanderung mit dem Motto "Zoigl geht immer" nach Falkenberg statt, ferner eine Wanderung in die Heusterz und ein Wandertag nach Maria Loreto. Am Ferienprogramm der Stadt beteiligten sich die Wanderfreunde mit einer Fahrradtour für die Kinder. Aktuell habe der Verein, so Bauer, 86 Mitglieder, Tendenz leicht steigend trotz fünf Sterbefällen. Betrug der Altersschnitt im Vorstand mehr als 80 Jahre, so ist der Altersschnitt bei den Mitgliedern auch Dank der jungen Neumitglieder auf 68 Jahre abgesenkt worden. Wegen Corona, so Bauer, habe man die Mitgliederehrung auf dem Postwege oder mit persönlichen Besuchen vollzogen.
Ehrungen
Geehrt wurden so für 25 Jahre Mitgliedschaft Josef Ertl, Helmut Gleißner, Maria Haberkorn, Irmgard Härtl, Rosmarie Reiter, Brigitte Schmeller und Anneliese Ziegler.
Für 40 Jahre Vereinstreue wurden Stefan Char, Gerhard Grillmeier, Reinhard Hecht, Veronika Hecht, Hildegard Kneidl, Karl Scharnagl, Erwin Brader, Wolfgang Reiter, Christine Reiter, Petra Fröhlich, Irmgard Haberkorn und Maria Rittler ausgezeichnet.
Einen Einblick in die Finanzen des Vereins gewährte Zweiter Kassierer Werner Reiter in Vertretung von Oskar Würner. Reiter legte sowohl für 2019 als auch für 2020 die Zahlen vor. Es gab keinerlei Beanstandungen.
In seinem Grußwort ging Zweiter Bürgermeister Peter Gold auf die Pandemie ein, die das Vereinsleben doch sehr erschwere. Umso erfreulicher sei, dass die Vereine durchhalten. Bei den Wanderfreunden sei es etwas ganz Besonderes, da hier junge Leute Verantwortung übernehmen wollen und werden. Bemerkenswert sei die Tatsache, dass im neuen Vorstandsteam junge Leute aus dem Jugendrat kommen. Dies unterstreiche die Wichtigkeit des Jugendrates. Gold sicherte dem jungen Vorstand die Unterstützung der Stadt zu, appellierte aber auch gleichzeitig an die Vereinsmitglieder, dieses junge Team, das sicherlich viele neue Ideen haben werde, zu unterstützen.
Gute Bürgergemeinschaft
"Ich sehe die Zukunft der Wanderfreunde positiv", betonte der Zweite Bürgermeister. Die Pandemie, so Gold, habe den Stellenwert der Vereine noch mehr herausgehoben. Denn die Vereine seien ein wichtiges Gebilde der Gesellschaft. Tirschenreuth habe eine große Vielfalt an Vereinen, dies unterstreiche eine gute Bürgergemeinschaft in der Stadt. Zweiter Vorsitzender Toni Waller dankte abschließend dem scheidenden Vorsitzenden Eberhard Bauer für sein Engagement, er sei ein "Kümmerer" im Verein gewesen, der sich außerordentlich für die Wanderfreunde eingesetzt habe. Mit dem neuen und jungen Vorstandsteam sei das Gespenst der Vereinsauflösung vom Tisch, freute sich Waller, ehe er an Eberhard Bauer als Abschiedsgeschenk eine Medizin, eine Flasche Ramazotti, überreichte. Sein Appell an die Jungen: "Halt's zamm."
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