Pech gehabt: Das mussten auch Bürgermeister Franz Stahl und Gattin Cornelia bei der diesjährig letzten Veranstaltung von "Kunst um 3" erfahren. Organisatorin Gabi Saller hat unter dem Titel "Weihnachten etwas anders" neben Jakob Schröder am Klavier und Thomas Rode für eine Weihnachtslesung auch Luisa Zeitler als Sängerin gewinnen können.
Nun war Schröder bereits mehrmals Gast bei "Kunst um 3" und Lesungen ziehen bekanntlich nicht unbedingt massig Leute an. Damit ist davon auszugehen, das Luisa, "das Mädchen mit der Wunderstimme" das sonntägliche Zugpferd gewesen ist. Wobei erschwerend hinzukam dass der Hörsaal momentan mit Vitrinen der Weihnachtsausstellung vollgestellt ist. Diese wurden zwar soweit möglich zur Seite gerückt. Dennoch war der Platz deshalb begrenzt. Schade für all jene, die an der von Menschen verstopften Saaltür bereits wieder umkehren mussten.
Ohren- statt Augenschmaus
"Dann gehen wir halt wieder", seufzten viele Gäste traurig. Darunter auch einige, die bereits zum Fanclub von "Kunst nach 3" gehören und nahezu regelmäßig übers Jahr verteilt anwesend waren. Nicht alle ließen sich davon abschrecken, dass es draußen im Treppenhaus nichts zu sehen gab. Junge Leute setzten sich auf die Treppen und setzten eben dann ihre Ohren mehr an, wenn schon der Augenschmaus verwehrt war.
Bürgermeister Franz Stahl, der zuerst noch zwischen Vitrinen "eingequetscht" ein Plätzchen ergattert hatte, fand das eine gute Idee. Während seine Frau Cornelia den letzten Stuhl neben dem Christbaum ergattert hatte, gesellte sich Stahl zu den "Ausnahmezuhörern" auf die Treppe. Da zu bleiben, auch ohne Sitzplatz oder gute Sicht, hatte sich gelohnt. "Kunst um 3" mit den drei Interpreten wurde zur wunderbaren Weihnachtsstunde zum Genießen.
Besondere Klaviermusik
Jakob Schröder hatte wie immer feinfühlig besondere Klaviermusik ausgewählt. Die Gäste hörten von Tschaikowsky "Weihnachten" aus dessen berühmter Komposition "Jahreszeiten". Von Weihnachten am Stroh als Liegestatt las Thomas Rode vor. Die Geschichte des Autors Max Peinkofer erzählt vom Weihnachten zu Urgroßmutters Zeiten, wo es "Saure Milchsuppe mit Kartoffeln", wie jeden Tag, als Weihnachtsmahl gegeben hat. Tatsächlich wurden damals wie auch heute noch in einigen Ländern wie Serbien die guten Stuben an Weihnachten mit Stroh ausgestreut, um die Verbundenheit mit dem in einem Stall geborenen Christkind zu symbolisieren.
Weiter ging es mit Franz Liszt, Schröder spielte drei Lieder aus "Weihnachtsbaum". Von Weihnachten exakt vor 100 Jahren erzählte Rode im Gedicht von Kurt Tucholsky. Noch ein wenig mussten die Gäste ausharren, bis Jakob Schröder am Klavier das "Stille Nacht, heilige Nacht" interpretiert hatte. Dann kam Luisa Zeitler an die Reihe und brachte mit einigen englischen Weihnachtsliedern Schwung in den Saal. "Have yourself a merry little Christmas" sang sie. Nicht fehlen durfte "White Christmas". Und auch die 17-Jährige ließ es sich nicht nehmen, das schönste Weihnachtslied der Welt mitzubringen: "Oh holy night" machte die Weihnachtsromantik perfekt.
Thomas Rode schloss den Nachmittag mit seiner Geschichte "Auf dem Weg nach Bethlehem" von Autorin Elisabeth Bernet, passend zum Sonntag zwei Tage vor Heiligabend. Denn um diese Zeit etwa sollte die Heilige Familie, stimmt die Geschichte, vor über 2000 Jahren auch wirklich auf dem Weg von Nazareth nach Bethlehem gewesen sein.















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