Es klang ein wenig Wehmut mit, als Barbara Legat- Kasel die erste Jahreshauptversammlung seit Ausbruch der Pandemie eröffnete: "Als wir im Januar 2020 den neuen Vorstand des Tirschenreuther Schwimm-Clubs wählten, stand der TSC auf dem Höhepunkt seiner Erfolge. Dann kam Corona und seitdem ist vieles anders." Dabei betreffen die Änderungen weniger die Mitgliederzahlen - mit über 200 ist der sportlich erfolgsverwöhnte Verein trotz der Lockdowns in seiner Substanz konstant. Einen kräftigen Aderlass musste der TSC aber im Übungsleiter- und Mitarbeiterstab sowie bei den bisherigen Leistungsträgern verkraften. "Das geht in jeder Hinsicht an die Substanz." So habe der Verein aktuell Probleme, das umfangreiche Angebot im Trainings- und Kursbetrieb aufrecht halten zu können. Auch bei der Ausrichtung von Wettkämpfen müssten bewährte Helfer und Kampfrichter ersetzt bzw. kompensiert werden. Hinzu komme die Tatsache, dass staatliche Hilfen, wie etwa bei der Teilerstattung von Gebühren für Kinderschwimmkurse, mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand verbunden seien. Dank sprach die Vorsitzende hier der Stadt und dem Landkreis für die im Rahmen der Hygienekonzeptionen gewährten Trainingsmöglichkeiten aus. Lob und Anerkennung zollte sie zudem ihrem Trainerteam, allen Übungsleitern und Kampfrichtern sowie allen verbliebenen Helfern.
Dass sich trotz aller Einschränkungen die sportliche Bilanz des TSC auch in den Jahren 2020 und 2021 sehen lassen kann, belegte Sportlicher Leiter Lukas Bachmeier. Herausragend dabei die Erfolge bei Bayerischen, Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften bis hin zur Weltcup-Qualifikation von Fynn Legat, für die sich der TSC trotz der umfangreichen Einschränkungen und der bevorzugten Behandlung der sogenannten Stützpunktvereine habe qualifizieren können. Neben zwei neuen Oberpfälzer Altersklassenrekorden durch Fynn Legat belegen die neuen Vereinsrekorde durch Kathrin Bachmeier (7), Viktoria Bogner und Fynn Legat (je 2), dass es leistungsmäßig keinen Stillstand gab. "Es ist aber auch dringend notwendig, dass wir vor Ort wieder Wettkämpfe und Meisterschaften ausrichten können, denn die sportlichen Aktivitäten und Erfolge verursachen auch Kosten", berichtete Kassier Florian Sammüller. Ihm zufolge stehe der Verein trotz nicht unerheblicher Ausgaben für den Sportbetrieb auf gesunden Beinen, obwohl sich der TSC vor allem bei den Einnahmen in den vergangenen Jahren in einigen Bereichen der Null genähert habe.
Tirschenreuths Bürgermeister Franz Stahl zollte dem Verein, dem Vorstandsgremium und allen Aktiven sowie dem gesamten Mitarbeiterstab Dank und Anerkennung. Neben den sportlichen Erfolgen sah er vor allem in der Anfängerschwimmausbildung der Kinder die herausragende Leistung des TSC. Deutlich Stellung bezog das Stadtoberhaupt bezüglich der Zukunft des Tirschenreuther Freibads. "Wir müssen hier eine Lösung finden, die allen Ansprüchen hinsichtlich Freizeiteinrichtung gerecht wird," verwies Stahl auf die Komplexität der Aufgabe. Familien- oder Sportbad: Es müsse entschieden werden, wo der Schwerpunkt des Konzepts der Freibad-Sanierung liegen soll. Zusammen mit dem Vorstand des TSC ehrte er abschließend Karin Schuh für eine über 20-jährige Mitgliedschaft sowie Fynn Legat für mehr als 500 Starts für den TSC.
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