Tirschenreuth
06.03.2020 - 13:51 Uhr

Keine Angst vor Schwielen

Mit dem Aufenthalt auf dem Segelschulschiff Sedov hat sich Manfred Berndt einen Traum realisiert. Im Urlaub hat Berndt auch die Kadettenausbildung begleitet.

Manfred Berndt verbrachte interessante Tage auf der „Sedov“. Über seinen Aufenthalt auf dem Segelschiff berichtete er bei einer Vortragsveranstaltung der Grünen. Bild: exb
Manfred Berndt verbrachte interessante Tage auf der „Sedov“. Über seinen Aufenthalt auf dem Segelschiff berichtete er bei einer Vortragsveranstaltung der Grünen.

Nirgendwo anders war der Vortrag über das Segelschulschiff besser aufgehoben als im "Goldenen Anker". "Es war ein Traum von mir, auf einem Segelschiff einen Urlaub zu verbringen um dort gleichzeitig eine Kadettenausbildung zu begleiten und selbst etwas zu machen", führte Berndt zum Thema hin.

Bei dem Aufenthalt auf der Sedov ist die Mitarbeit kein Muss. "Neben den knapp 200 Profis können rund 25 'Urlauber' oder Schüler auf der Sedov mitfahren", erklärte Berndt.

Zunächst kurz zu den technischen Daten im Überblick: Die Sedov ist ein russisches Ausbildungsschiff, eine Viermastbark mit 117,50 m Länge und einer Segelfläche von 4192 Quadratmetern mit 33 Segeln, dessen höchste Masten 60 Meter in die Höhe ragen. 1921 gebaut wurde das Schiff mehrmals renoviert. Der Heimathafen ist Kaliningrad.

Schwimmendes Museum

Seit April 2017 ist die Sedov im Besitz der Staatlichen Technischen Universität Kaliningrad. Neben ihrer Hauptaufgabe als Ausbildungsschiff für Kadetten, ist es seit 1989 für Interessierte möglich, als aktiver Teil der Besatzung mitzusegeln. Die Sedov ist als "schwimmendes Museum" immer wieder ein gerngesehener Gast in vielen Häfen dieser Welt.

"Auf dem Schiff gab es immer viel zu tun. Schrubben war da auch dabei, aber auch das Erlernen vom Knoten, wo es viele Varianten für viele verschiedene Zwecke gibt", berichtete Berndt. "Das Setzen der Segel ist recht komplex, aber es macht Spaß mit anzupacken - Angst vor Schwielen darf man nicht haben." Beim Aufenthalt erinnert sich Berndt auch an Gespräche mit einigen Offizieren. Das politische Klima hätte sich leider sehr abgekühlt, hätte ein Offizier bedauert. Während früher das Schiff jeden Hafen anfahren konnte, würden jetzt viele westliche, vor allem osteuropäische Häfen dies nicht mehr erlauben, sei ihm gesagt worden. "Insgesamt waren diese Fahrten auf den Segelschiffen eine Bereicherung in meinem Leben, und ich möchte dies so oft wie möglich wiederholen", schloss Berndt seinen Vortrages.

Energie und Meer

Im zweiten Teil des Programms beschäftigte sich Konrad Schedl mit dem Thema "Energie und Meer". Über viele Jahrhunderte hätte der Wind Waren in alle Welt transportierte. "Segelschiffe waren da die Arbeitstiere des globalen Handels, bevor diese zu Museen wurden", beschrieb Schedl. Nach nur kurzer Unterbrechung komme die Energie vom Meer in Form der maritimen Windkraftanlagen zurück, verwies Schedl auf die aktuelle Situation der Offshorewindkraft. Im vergangenen Jahr seien in Europa 3600 MW neu an Windkraft im Meer hinzugebaut worden. Aktuell sei in den europäischen Meeren eine Leistung von deutlich über 22 000 MW aufgebaut. Vor wenigen Tagen wurde in der Nordsee ein Windpark mit 900 MW angeschlossen.

Die größte Windkraftanlage, aufgebaut in Rotterdam hat einen Rotordurchmesser von 220 Meter und leistet 12 MW. An nur einen Tag könnte diese Anlage 288 000 kWh erzeugen. "Vor Schottland, Japan und Portugal speisen die schwimmenden Windparks bereits Strom ins Netz ein." Neue Berechnungen hätten das Potenzial in Europa, Amerika und Japan der schwimmenden Windparks mit über 7000 GW (diese Leistung entspricht etwa 7000 Atomkraftwerke) festgestellt, wobei 700 GW für Europa möglich und ausreichend seien.

Im Blickpunkt:

Kandidaten
der Grünen

Bei der Vortragsveranstaltung im Gasthof „Goldener Anker“ wurden auch die Stadtratskandidaten der Grünen für Tirschenreuth vorgestellt: Platz 1 und 2 Konrad Schedl, Rechtspfleger, Platz 3 und 4 Franz Heinrich, Lehrer a. D., Platz 5 und 6 Gisela Riecker, Sekretärin i. R., Platz 7 und 8 Magdalena Heinrich, Förderlehrerin i. R., Platz 9 und Platz 10 Peter Riecker, Studienrat i. R., Platz 11 und 12 Gudrun Müller, Physiotherapeutin, Platz 13 und 14 Walter Hassner, Gastwirt, Platz 15 Monika O’Reilly, Berufsschullehrerin, Platz 16 Lisa Hassner, Gastwirtin, Platz 17 Sandra Hassner, Frisörin, Platz 18 Stephan Gleißner, Landwirt, Platz 19 Stefanie Hassner, Angestellte, Platz 20 Jannis Hültner, Schüler.

 
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