Tirschenreuth
31.07.2022 - 10:26 Uhr

Kewog in Tirschenreuth vor einigen Herausforderungen

Die Kommunale Entwicklungs- und Wohnbaugesellschaft (Kewog) in Tirschenreuth steht vor großen Aufgaben: Viele ihrer 750 Wohnungen müssen in den nächsten Jahrzehnten durch Neubauten ersetzt werden.

Die Kreisräte der Freien Wähler tauschten sich mit Kewog-Geschäftsführer Bernd Büsching (rechts) aus. Bild: Bernhard Schmidt/exb
Die Kreisräte der Freien Wähler tauschten sich mit Kewog-Geschäftsführer Bernd Büsching (rechts) aus.

Wie ist die Kommunale Entwicklungs- und Wohnbaugesellschaft (Kewog) in Tirschenreuth momentan aufgestellt? Darüber informierte sich die Freie-Wähler-Kreistagsfraktion. Geschäftsführer Bernd Büsching stellte laut FW-Mitteilung heraus, dass nach wie vor Kommunen und Landkreis die Mehrheitseigentümer sind. Hinzu kommen Beteiligungen der Mitarbeiter und der Sparkasse. Für die FW-Kreisräte ergebe sich daraus eine Verpflichtung zum sozialen Engagement im Landkreis.

Wohnungsbau und Vermietung im Landkreis Tirschenreuth seien nach wie vor die zentralen Aufgaben der Kewog. Derzeit besitzt sie 750 Wohnungen, die nahezu vollständig vermietet seien. Viele stammen aber aus vergangenen Jahrzehnten. „Viele unserer Wohnungen müssen in den nächsten Jahrzehnten durch Neubauten ersetzt werden, weil sich Generalsanierungen nicht mehr lohnen. Dies wird für die Kewog eine große Herausforderung, weil der soziale Wohnungsbau in ländlichen Regionen nicht entsprechend unterstützt wird", wird Büsching zitiert. Der Staat fördere den Mietpreis, nicht jedoch die Baukosten. Bei einem derzeitigen Mietpreis von etwa fünf Euro pro Quadratmeter im Landkreis gebe es deshalb kaum eine Förderung für den sozialen Wohnungsbau.

Die Kewog baut auch in den Ballungszentren Wohnungen. Das aktuell rentabelste Projekt sei ein „Boarding House“ in Herzogenaurach. Das Projekt „Place“ umfasst 104 Zimmer, eine Gewerbeeinheit im Erdgeschoss und mehrere Coworking-Bereiche. „Mit den Gewinnen aus unseren Aktivitäten außerhalb des Landkreises können wir unsere Aufgaben in der Heimatregion querfinanzieren", so Büsching. In den vergangenen Jahren habe häufig die Regierung der Oberpfalz als Aufsichtsbehörde des Landkreises den Zusammenhang zwischen den gewinnorientierten Aktivitäten der Kewog und der sozialen Verpflichtung im Landkreis nicht entsprechend gewürdigt, sondern die wirtschaftliche Betätigung außerhalb des Landkreises sehr kritisch gesehen.

Die Freien Wähler hätten die Notwendigkeit von wirtschaftlichem Erfolg für die Nachhaltigkeit des Unternehmens bestätigt und würden deshalb auch lukrative Aktivitäten außerhalb des Landkreises unterstützen. Die Kewog müsse aber die vorhandenen Chancen des ländlichen Raums nutzen und sich aktiv in die Gestaltung einbringen.

 
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