Seit Jahrzehnten betreibt das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation in Tirschenreuth und Weiden Nierenzentren. Nun aber gibt es einschneidende Veränderungen. "Fachkräftemangel im ärztlichen Bereich sowie hohe Strukturanforderungen auch an kleine Dialyseeinrichtungen bei gestiegenen Energie- und Personalkosten führen dazu, dass die Behandlung der nierenkranken Patientinnen und Patienten künftig nicht mehr an beiden Standorten gleichermaßen sichergestellt werden kann", schreibt der Verein am Dienstag in einer Pressemitteilung. Deshalb werde das KfH die nephrologische Versorgung zum 28. Februar am Standort Weiden zusammenführen und das KfH-Nierenzentrum Tirschenreuth, das im Krankenhaus untergebracht ist, schließen.
Bereits seit geraumer Zeit habe das Kuratorium nach geeigneten Nephrologen zur Sicherstellung der Patientenversorgung an den Standorten Tirschenreuth und Weiden gesucht – ohne Erfolg. Nephrologen diagnostizieren und behandeln Nierenerkrankungen und beraten die Patienten, wie sie sich vor diesen Erkrankungen schützen können.
Zu wenig Fachpersonal
„Das KfH hat sich die Entscheidung, das KfH-Nierenzentrum Tirschenreuth zu schließen, nicht leicht gemacht. Aber ohne die Sicherstellung der nephrologischen Besetzung ist eine qualifizierte und verantwortungsvolle Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nicht möglich“, wird Robert Tauber, KfH-Geschäftsleiter für die Region Süd/Ost, in der Mitteilung zitiert. Daneben sei ein wirtschaftliches Arbeiten insbesondere für kleine Einrichtungen wie in Tirschenreuth mit derzeit 29 Dialysepatienten durch die hohen Vorhaltekosten für den laufenden Betrieb sowie die steigenden Kosten für Energie, Dialysematerialien und Personal zunehmend schwieriger.
Außerdem ergänzt Tauber: „Die Bündelung der Patientenversorgung ermöglicht die Nutzung von Synergien auch in der nephrologischen Besetzung und stärkt damit die verbleibenden nephrologischen Leistungsanbieter. Das sichert deren Weiterbestehen und damit auch langfristig die nephrologische Versorgung in der Region insgesamt.“
Lückenlose Dialysebehandlung
Wie geht es aber nun für die nierenkranken Patienten weiter? Die Versorgung aus Tirschenreuth könne ab März im benachbarten KfH-Zentrum in Weiden bzw. durch andere nephrologische Leistungsanbieter in der Nähe erfolgen, so dass die wohnortnahe Weiterführung sowohl der nephrologischen Versorgung als auch der Dialysebehandlung lückenlos gesichert bliebe, betont Tauber. Beim Wechsel der Behandlungseinrichtung würden die Patienten umfassend vom Team des KfH-Nierenzentrums Tirschenreuth unterstützt und begleitet.
Von der Schließung sind auch zehn Mitarbeiter im nicht ärztlichen Bereich betroffen: Zum Teil würden ihnen freie Stellen im KfH-Nierenzentrum Weiden angeboten. Zudem wolle man, so Tauber, so weit wie möglich sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeiter finden.
Zum Hintergrund: Das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation – Träger der beiden KfH-Nierenzentren Tirschenreuth und Weiden – wurde 1969 gegründet. Es schuf nach eigenen Angaben damals die notwendigen Voraussetzungen, um schrittweise eine flächendeckende Dialysebehandlung in Deutschland zu etablieren. Heute stehe das KfH für eine umfassende Versorgung nierenkranker Patienten. In mehr als 200 KfH-Zentren werden über 18.000 Dialysepatienten sowie aktuell rund 69.000 Sprechstundenpatienten behandelt.
Scheinbar nimmt man die Schließung im Landkreis Tirschenreuth mal einfach so hin. Patienten aus dem Raum Waldsassen und Umgebung müssen jetzt einen nahezu die doppelte Zeit und den doppelten Weg zur Behandlung auf sich nahmen. Ein bisher gut laufender Bereich im Kreiskrankenhaus TIR wird geschlossen und wandert erst mal nach WEN ab. Darüber hinaus sollte
Herr Tauber bezüglich einer sozialverträglichen Lösung für die Mitarbeiter besser mal mit seiner Personalabteilung sprechen. Die hält davon bisher nämlich nichts.
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Sehr geehrte Damen und Herren
Mittlerweile muss man wohl auch den Stellenabbau im gemeinsamen Nierenzentrum in Weiden in Kauf nehmen. Langjährige Nefrologen aus dem Tirschenreuther Bereich haben zwischenzeitlich ja auch ihren Arbeitsplatz gewechselt.. somit steht den Weidenern ein entsprechend noch kleineres Team zur Verfügung, für einen vergrößerten Patientenstamm. Wo soll die Reise denn noch hingehen?? T.K.
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