Die Arbeitslosenquote im Januar 2021 lag im Agenturbezirk Tirschenreuth bei 3,9 Prozent. 668 Stellenangebote waren der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldet. „Die üblichen saisonbedingten Entlassungen kennzeichneten den Januar. Insbesondere Freistellungen in witterungsabhängigen Branchen bewirkten in den letzten vier Wochen einen Anstieg der Arbeitslosenzahl. Betroffen waren vor allem Männer, die in der hiesigen Baubranche, im Garten- und Landschaftsbau oder bei Fuhrunternehmen tätig waren. Hinzu kam der aktuelle verschärfte Lockdown“, analysiert der Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth, Thomas Franz.
995 Männer und 629 Frauen waren im Agenturbezirk Tirschenreuth arbeitslos. Steigende Arbeitslosenzahlen im Januar verzeichnete die Arbeitsagentur insbesondere bei den Männern mit einem Plus von 266 zum Vormonat. Aufgrund dieser saisonal bedingten Zugänge ergibt sich im Januar im Landkreis Tirschenreuth eine zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte höhere Arbeitslosenquote.
Hohe Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Januar haben sich 507 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. 195 Personen konnten die Arbeitslosigkeit beenden. Ein Blick auf die Personengruppen zeigt, dass 149 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren. 45,5 Prozent aller Arbeitslosen in der Region waren älter als 50 Jahre (739 Personen). Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen betrug 204.
Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Die Vermittlungsfachkräfte der Agentur für Arbeit Tirschenreuth waren für 1.059 Personen Ansprechpartner, das waren 296 mehr als im Vormonat. Das Jobcenter Tirschenreuth betreute 565 hilfebedürftige, erwerbslose Männer und Frauen, 25 Personen mehr als im Dezember 2020. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 23 Personen und damit 3,9 Prozent weniger Arbeitslose.
Fachkräftebedarf auch im neuen Jahr
„In Beratungsgesprächen informieren wir unsere Kunden, Zusatzqualifikationen zu erwerben und an abschlussorientierten Bildungsmaßnahmen teilzunehmen", so Franz. Angepasst an die aktuelle Situation könnten viele Bildungsinhalte auch ohne Präsenz beim Bildungsträger genutzt werden. Immer mehr Firmen würden auch Menschen, die bereits längere Zeit arbeitslos waren, die Chance bieten, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, da der Fachkräftemangel zunehmend spürbar werde. "Gut ausgebildete Menschen mit Behinderungen stellen ein noch nicht ausgeschöpftes Arbeitskräftepotential dar. Für diese Personengruppe benötigen wir weitere Stellenoptionen", nennt der Experte eine weitere Gruppe.
Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur (Telefon 0800/4555520) waren insgesamt 668 offene Stellenangebote gemeldet, davon 648 sozialversicherungspflichtig. „Mit dieser Anzahl liegen wir 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die passgenaue Qualifizierung von Arbeitslosen und deren Vermittlung hat für uns oberste Priorität“, so Franz. Gesucht werden vor allem Fachkräfte im Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung (235 Stellenangebote). Gute Jobperspektiven versprechen auch die 138 Angebote im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit und auch der Bereich Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik meldet einen Bedarf mit 118 offenen Stellen.















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