"Kein Ei wie das andere" ist der Titel der neuen Ausstellung, zu der das Museumsquartier ab sofort einlädt. Wie der Name verrät, dreht sich alles um Ostern und das wohl bekannteste Requisit des Osterfestes, das Osterei.
Begabte Kunsthandwerkerin
Um das Ei ins rechte Licht zu rücken, konnte das Team des Museumsquartiers eine besondere Ausstellerin gewinnen. Anna Kaltenecker sagt von sich, sie sei keine Künstlerin, denn das sei ein Berufsstand und sie habe keine künstlerische Ausbildung. Viel mehr sieht sich als Handwerkerin. Sicherlich passt für die Weidenerin der Begriff "Kunsthandwerkerin" am allerbesten. Ihre Exponate bearbeitet Kaltenecker nicht nur mit Farbe, wobei sie hauptsächlich Acryl verwendet. Sie fräst aus den Eiern Motive heraus, beklebt sie mit Perlen, schmückt sie mit echtem Gold oder zaubert Stoff aufs Ei. Kaum satt sehen kann man sich an ihren Kreationen, tatsächlich gleicht hier "kein Ei dem anderen". Anna Kalteneckers Kreativität kennt keine Grenzen.
Manchmal baut sie das Ei einer Gans in ein winziges Miniaturregal um. Dass auch dies durchaus möglich ist, beweist die Kunsthandwerkerin mit einer offenstehenden Schublade im Ei, was herzlich Freude beim Betrachten bereitet. Wunderbar gelungen sind ihre Interpretationen von Motiven großer Künstler wie Dali. Klingt "aus" einem Ei plötzlich Musik, piepst hier nicht etwa ein schlüpfendes Küken. Unter Anna Kalteneckers Händen mutiert manches Gänse- oder Entenei zur liebevoll gestalteten Spieluhr oder es bekommt als witzige Variante einen Reißverschluss.
Hühnereier sind zu dünn
Mit den Jahren ihres künstlerischen Schaffens hat die 79-jährige Weidenerin auch damit begonnen, Treibholz kunstvoll zu bearbeiten, was ihr bei der Dekoration ihrer Exponate gut zu nutzen ist. Dabei sagt Anna Kaltenecker von sich, dass sie als Kind lediglich gestrickt und gehäkelt habe. Die künstlerische Ader sei erst später in ihr erwacht. Kaltenecker arbeitet seit 20 Jahren mit Stoff, Papier, Wachs, Metallfolien, Blattgold, Perlen, Strass, Steinen, Spitzenborten, Silberschnüren und mehr. Ihre Grundlagen bilden Gänse-, Enten-, Puten- Straußen- und Wachteleier. "Hühnereier", erklärt sie, "sind zu dünn. Die Schalen brechen zu leicht beim Bearbeiten."
Nur Unikate
Jedes ihrer Exponate ist ein Unikat. Die Ausstellung in Tirschenreuth ist ihre erste öffentliche Präsentation, denn bisher hat Anna Kaltenecker ihre Arbeiten nur für den Verkauf gefertigt. Bürgermeister Franz Stahl und das Museumsteams begrüßten zur Ausstellungseröffnung neben der Künstlerin selbst auch viele ihrer Freunde und ihre Familie aus Weiden. Stahl nutzte die Gelegenheit, das Museumsquartier und die Stadt von ihren schönsten Seiten anzupreisen. Klar, dass der bunte Bogen vom Osterei über das Osterfest bis hin zu den Passionsspielen dabei leicht über die Lippen des Stadtoberhauptes ging.
Zwei Workshops
Die sehenswerte Osterausstellung ist noch bis 19. April aufgebaut. Zum Thema gibt es zwei Workshops. Am Sonntag, 5. April, können von 14 bis 17 Uhr mit Anna Kaltenecker aus echten Gänseeiern kleine Kunstwerke gebastelt werden. Verschiedene Techniken sind möglich wie fräsen, bemalen, vergolden, bekleben und mehr.
Verkauf am letzten Tag
Am letzten Tag der Ausstellung werden die Vitrinen geöffnet und Anna Kaltenecker verkauft ihre Ostereier. Wer Interesse hat, kann einfach am 19. April vorbeikommen ab 15 Uhr. Die Ausstellung kann zu den normalen Öffnungszeiten des Museumsquartiers besichtigt werden.




























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