Tirschenreuth
11.08.2024 - 10:52 Uhr

Landkreis Tirschenreuth wird "Bildungskommune"

Der Grundstein ist gelegt: Der Landkreis Tirschenreuth ist Teil des Programms "Bildungskommunen". Was steckt dahinter?

Der Landkreis Tirschenreuth ist nun Mitglied im Programm „Bildungskommunen“. Dies ist laut Landratsamt-Pressesprecher Fabian Polster ein weiterer Meilenstein für die Bildungslandschaft im Landkreis Tirschenreuth. Seit 2015 ist der Kreis Bildungsregion und seit 2018 MINT-Region. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Das neue Programm "Bildungskommunen" garantiere eine mindestens vierjährige Förderung, vergeben durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Es ermögliche, neue Bildungsprojekte zu starten und Bildung sichtbarer zu machen. Die Fördersumme liegt bei insgesamt 450.000 Euro, wie Hilmar Fütterer, Leiter des Bildungsmanagements im Landkreis Tirschenreuth, auf Nachfrage erklärte.

Vereinbarung unterzeichnet

„Bildung ist ein wichtiger Standortfaktor“, sagte Landrat Roland Grillmeier bei der Auftaktveranstaltung am Landratsamt. Er freute sich, dass zu dieser Feierstunde viele Vertreter der Schulen, aber auch der Wirtschaft und der Inklusion gekommen waren.

Hilmar Fütterer und Linda Wunderlich vom Regionalmanagement stellten das neue Förderprogramm vor. Während der Veranstaltung wurde auch eine erste Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: eine Vereinbarung zwischen der Regionalen Entwicklungsagentur Kommunales Bildungsmanagement Bayern (REAB, Regionalbüro Nord) und dem Landkreis Tirschenreuth. Landrat Roland Grillmeier und Florian Neumann von REAB Bayern vollzogen diesen Schritt.

Neumann verwies darauf, dass der Landkreis Tirschenreuth nunmehr der 14. Partner sei, mit dem man einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat. Das kommunale Bildungsmanagement sei aber nur dann sinnvoll, „wenn man mitwirkt". In diesem Zusammenhang hob er den guten Besuch der Veranstaltung hervor. "Ich muss sagen, so viele Leute wie hier anwesend sind, waren noch nirgends da.“ Die REAB könne auf eine zehnjährige Erfahrung bauen, die sie hier einbringen wolle. Im Kern gehe es darum, alle Kommunen im Bereich der Bildung nachhaltig und strategisch zu unterstützen.

Bekämpfung des Fachkräftemangels

Fütterer erklärte, dass das Programm „Bildungskommunen“ darauf abziele, die Qualität und Effizienz des Bildungswesens zu steigern, Bildungsungleichheiten zu verringern und die Bildungschancen für alle zu verbessern. Ein besonderer Fokus liege im Landkreis auf der Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Zentrale Elemente im neuen Förderprojekt sind die Etablierung eines Bildungsbüros und die Einführung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM), das dabei helfen soll, passgenaue Bildungsangebote für alle Lebensphasen zu entwickeln. Darüber hinaus wird der Landkreis Tirschenreuth in den nächsten vier Jahren außerschulische Projekte der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) speziell für den ländlichen Raum umsetzen, "um nachhaltige Bildungsangebote direkt zu den Bürgern sowie Jugendlichen zu bringen".

Ein weiteres Highlight sei die Erweiterung des bestehenden Ausbildungsportals zu einem umfassenden Bildungsportal, das künftig die gesamte Bildungslandschaft widerspiegeln und als zentraler Anlaufpunkt für Bildungsangebote und Suchende im Landkreis dienen soll. In der letzten Stunde der Veranstaltung konnten die Anwesenden noch in vier vorbereiteten Themenfeldern mitarbeiten und ihre Ideen, Anregungen und Wünsche einbringen.

Hintergrund:

Das Programm „Bildungskommunen“

  • Ziel: Unterstützung von Landkreisen und kreisfreien Städten bei der Weiterentwicklung ihrer Bildungslandschaft. Es geht um die Bewältigung drängender Herausforderungen im Bildungsbereich: von der Digitalisierung über den Aufbau neuer Kooperationen und Angebote hin zum Ausbau zukunftsträchtiger Bildungsthemen.
  • Schwerpunkt: Etablierung digital-analog vernetzter Bildungslandschaften für das lebensbegleitende Lernen.
  • Zeitraum: vier Jahre
  • Förderung über das Bundesministerium für Bildung und Forschung über den Europäischen Sozialfonds (ESF) mit insgesamt rund 450.000 Euro.
 
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