Tirschenreuth
26.04.2023 - 14:55 Uhr

Im Landkreis Tirschenreuth gibt es Wochen der üblen Gerüche

Wegen der vielen Regentage ist vielerorts das Ausbringen der Frühjahrsgülle erst jetzt möglich. Das wird vielerorts für Geruchsbelästigungen sorgen. Auch nachts und am Wochenende wird diesmal gedüngt.

Zur Zeit ist die Gülleausbringung in vollem Gange. Auf Grund der Witterung und des vielen Regens in den letzten Wochen, leider auch nachts und am Wochenende. Bild: Maschinenring/exb
Zur Zeit ist die Gülleausbringung in vollem Gange. Auf Grund der Witterung und des vielen Regens in den letzten Wochen, leider auch nachts und am Wochenende.

Die Zeit der üblen Gerüche ist wieder da. Viele Landwirte bringen derzeit Gülle auf ihren Feldern aus. Sie sind nach einer Mitteilung des Maschinenrings wegen der nasskalten Witterung diesmal gezwungen, verstärkt auch nachts und am Wochenende zu düngen. Die Bürger werden um Verständnis dafür gebeten.

"Die Gülleausbringung stinkt manchen Bürgern im wahrsten Sinne des Wortes", wissen die Verantwortlichen des Maschinenrings. Normal sei die Gülleausbringung ab Anfang März möglich. Doch diesmal hätten viele Landwirte aufgrund des vielen Regens, welcher für die Natur sehr wichtig sei, ihre Flächen nicht befahren können. Erst seit vergangener Woche sei dies vielerorts möglich. Die Zeitfenster, in denen die Arbeiten erledigt werden könnten, seien aufgrund der Wetterumschwünge extrem kurz. Das stelle die Landwirte vor große Herausforderungen, da die Arbeiten schnell erledigt werden müssten. Jetzt seien die Pflanzen noch klein, und das Befahren der Flächen richte wenig Schaden an. "Die Pflanzen haben jetzt den größten Nährstoffbedarf, welcher für einen guten Ertrag und hohe Qualität gedeckt werden muss. Gülle ist ein sehr wichtiger Dünger für die Pflanzen. Sie bringt verschiedene Nährstoffe auf die Flächen zurück, wodurch weniger mineralischer Dünger eingesetzt werden muss", so der Maschinenring.

Normalerweise werde versucht, die Gülle von Montag bis Samstag zwischen 6 und 22 Uhr auszubringen. Leider komme in diesem Jahr sehr viel zusammen und somit könne es sein, dass Landwirte auch nachts mit Güllefässern unterwegs seien. Man versuche zwar, am Sonntag nicht zu düngen, allerdings sei es nicht ausgeschlossen, dass auch dies in Einzelfällen vorkomme, bittet der Maschinenring um Verständnis. Er schätzt, dass das Ausbringen der Frühjahresgülle bis Mitte Mai dauern wird. Aufgrund der Düngeverordnung sei die sogenannte Schleppschuhtechnik auf bestellten Ackerflächen vorgeschrieben. Ab 2025 werde dies auch auf allen anderen Flächen vorgeschrieben. Momentan sei die Ausbringung mit Möscha- und Schwanenhalsverteiler noch zulässig. Mit einem Schleppschuh werde die Bodenoberfläche vergrößert, so dass die Gülle rascher vom Boden aufgenommen werde. Damit sei gewährleistet, dass sie bodenschonend, geruchsarm, effizient und mit geringem Verlust von Nährstoffen in die Erde gelange. Die Anschaffung dieser Technik sei mit hohen Kosten verbunden, weshalb sich viele Landwirte zu Technik-Gemeinschaften zusammengeschlossen hätten. Im Landkreis gibt es laut Maschinenring vier Gülletracs, die zwei großen Gemeinschaften und zwei Lohnunternehmen gehören, sowie zwischen 40 und 50 Schleppschuhfässer, die unterwegs sind.

 
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