Tirschenreuth
18.08.2024 - 09:52 Uhr

Landkreis Tirschenreuth plant Bau von 300 neuen Sozialwohnungen

Landrat Roland Grillmeier spricht von einer "Wohnraumoffensive im Landkreis Tirschenreuth". Es sollen in den nächsten Jahren 300 neue Sozialwohnungen gebaut werden. In Planung ist unter anderem ein Musterprojekt in Waldershof.

Roman Dienersberger, Leiter des Referats Wohnraumförderung und Sonderprogramme im Bauministerium, Kewog-Chef Bernd Büsching, MdL Tobias Reiß sowie Landrat Roland Grillmeier (von links) im Austausch zum Thema Wohnungsbau. Bild: Matthias Grundler
Roman Dienersberger, Leiter des Referats Wohnraumförderung und Sonderprogramme im Bauministerium, Kewog-Chef Bernd Büsching, MdL Tobias Reiß sowie Landrat Roland Grillmeier (von links) im Austausch zum Thema Wohnungsbau.

Seit 20 Jahren hat es im Landkreis Tirschenreuth keine signifikanten Investitionen in sozialen Wohnraum gegeben. Dies will Landrat Roland Grillmeier nun nach eigenen Angaben ändern. „Wir wollen mit unserer Wohnraumstudie, die einen Bedarf von rund 3000 Wohneinheiten bis 2030 darstellt, bis zu 300 neue Sozialwohnungen schaffen und den bestehenden Wohnraum weiter modernisieren“, wird der Landkreischef in einer Mitteilung des Landratsamts zitiert.

In diesem Zusammenhang verweist er auf ein kürzliches Treffen im bayerischen Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, um die zukünftige Wohnraumförderung im Landkreis Tirschenreuth zu besprechen. Teilnehmer waren neben Grillmeier der CSU-Landtagsabgeordnete Tobias Reiß, Kewog-Geschäftsführer Bernd Büsching und Roman Dienersberger, Leiter des Referats Wohnraumförderung und Sonderprogramme im Ministerium.

Förderbedingungen abklären

Laut der angesprochenen Studie sollen bis 2040 knapp 3000 neue Wohneinheiten im Landkreis entstehen. „Für mich ist dieses Gutachten von entscheidender Bedeutung für die Wohnraumförderung und den Bau neuer Sozialwohnungen“, so Grillmeier. Der Landkreis brauche in den nächsten zehn Jahren rund 300 neue Sozialwohnungen. 50 davon seien bereits in Erbendorf errichtet und gefördert worden. Die Studie bilde die Grundlage, um die Förderbedingungen mit der Regierung und dem Bauministerium zu klären, um auch eine Förderung im ländlichen Raum zu erreichen.

„Seitens des Landes haben wir den Wohnbau-Booster gezündet und investieren jährlich über 1 Milliarde Euro in die Wohnbauförderung. Besonders aber wurden die Förderbedingungen so geändert, dass nun auch im ländlichen Raum mehr Investitionen möglich sind“, erklärt Reiß in der Mitteilung. Nach dem einkommensorientierten Fördermodell (EOF) gebe es drei Einkommensgrenzen mit unterschiedlichen Mietzuschüssen. „Die neue Förderung für sozialen Wohnraum zielt auf breite Bevölkerungsgruppen ab, sodass auch im Landkreis Tirschenreuth zahlreiche Familien, Alleinerziehende und Senioren davon profitieren können“, so Reiß.

Musterprojekt in Waldershof

Bernd Büsching, Geschäftsführer der Kommunalen Entwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft (Kewog) aus Tirschenreuth, kündigt an, ein Musterprojekt in Waldershof zu initiieren und weitere ähnliche Projekte in den Städten zu planen. Die Kewog bilde mit rund 700 Wohneinheiten, davon ein Großteil gefördert, das Rückgrat der Wohnungswirtschaft im Landkreis und habe in den letzten 20 Jahren etwa 20 Millionen Euro in Instandhaltung und Sanierung investiert.

Büsching betont in der Mitteilung aber auch den Bedarf an Investitionen und anwendbaren Förderprogrammen für den ländlichen Raum und dankt Grillmeier, dieses Thema zur Chefsache gemacht zu haben. "Mit diesen Maßnahmen soll der Landkreis Tirschenreuth nicht nur seine demografische Entwicklung stabilisieren, sondern auch seine Wirtschaftskraft stärken und jungen Menschen sowie Familien attraktive Wohnmöglichkeiten bieten", fasst Landratsamt-Pressesprecher Fabian Polster zusammen.

AktualisiertOnetzPlus
Tirschenreuth16.08.2024
Hintergrund:

Definition sozialer Wohnungsbau

  • Was? Durch den sozialen Wohnungsbau ist es möglich, einkommensschwächeren Haushalten eine preiswerte Mietwohnung bereitzustellen und sie bei der Bildung selbst genutzten Wohneigentums zu unterstützen.
  • Zielgruppe: Insbesondere Familien mit Kindern, Alleinerziehende, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen oder Studierende und Auszubildende, die sich aufgrund ihres Einkommens am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können, benötigen den sozialen Wohnungsbau.

Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

 
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