Atemwegserkrankungen sind der häufigste Grund für Krankschreibungen. Das zeigt laut Pressemitteilung die aktuelle Auswertung der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) zum Krankenstand für das Jahr 2020. Über ein Drittel (37 Prozent) der Krankmeldungen bei der AOK im Landkreis Tirschenreuth war auf diese Ursache zurückzuführen. 2019 waren es 40,5 Prozent. Knapp 5 Prozent entfielen auf die gesicherte Diagnose Covid-19, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland im März vergangenen Jahres zusätzlich erfasst werden.
Muskel-/Skeletterkrankungen verursachten 28,8, Verletzungen 13,9 und Erkrankungen des Verdauungssystems 13,3 Prozent der Arbeitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, wird AOK-Direktor Jürgen Spickenreuther zitiert. Statistisch gesehen war deswegen 2020 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer aus Tirschenreuth 6,8 Tage krank geschrieben. 3,4 Krankheitstage ergaben sich aufgrund von Verletzungen, 3,1 Fehltage aus Atemwegserkrankungen und 0,5 Krankheitstage wegen nachgewiesener Covid-19-Erkrankung.
Insgesamt hätten sich im Pandemiejahr 2020 weniger AOK-versicherte Arbeitnehmer in Tirschenreuth krank gemeldet. „Die Gesamtzahl der Krankmeldungen sank im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent“, so Spickenreuther. Ein Grund dafür könnten laut Mitteilung die Corona-Schutzmaßnahmen sein: Abstand halten, Hygienemaßnahmen beachten, Maske tragen – die Ausbreitung anderer Krankheitserreger dürfte dadurch ebenfalls eingedämmt worden sein. Die durchschnittliche Dauer der Erkrankungen hingegen habe sich um 14,2 Prozent auf 16,1 Tage erhöht. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 14,0 Kalendertage krank.
Damit seien die AOK-versicherten Arbeitnehmer in Tirschenreuth im bayernweiten Vergleich kränker. Mit 5,6 Prozent liegt der Krankenstand über dem Bayernwert von 4,8 Prozent. Im Vorjahr lag der Krankenstand in Tirschenreuth ebenfalls bei 5,6 Prozent.
Trotz der Pandemie habe die AOK Bayern im vergangenen Jahr knapp 2.000 Unternehmen mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) unterstützen können. Dafür habe die größte Krankenkasse im Freistaat ihr Angebot auch online ausgebaut.
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