Tirschenreuth
27.05.2024 - 10:55 Uhr

Landratsamt Tirschenreuth bietet Gemeinde Immenreuth Gespräche an

Die Gemeinde Immenreuth ärgert sich über das Tirschenreuther Landratsamt: Letzteres hatte den Flächennutzungsplan der Kommune abgelehnt. Nun meldet sich Landrat Roland Grillmeier.

Das große Getreidefeld zwischen der Kirche und der Kulmainer Straße soll Baugebiet für einen Ortskern werden. Das Landratsamt lehnt es wegen der Nähe zu Trassl-Plastik ab. 150 Meter trennen an der nähesten Stelle das gewünschte Baugebiet und die Industrieanlage. Bild: bkr
Das große Getreidefeld zwischen der Kirche und der Kulmainer Straße soll Baugebiet für einen Ortskern werden. Das Landratsamt lehnt es wegen der Nähe zu Trassl-Plastik ab. 150 Meter trennen an der nähesten Stelle das gewünschte Baugebiet und die Industrieanlage.

Die Immenreuther Gemeinderäte sind sauer: Das Landratsamt hat den Flächennutzungsplan der Gemeinde abgelehnt. Nun reagiert die Behörde auf einen Artikel, der am 22. Mai im "Neuen Tag" erschienen ist. Aus dem Landratsamt heißt es, dass Landrat Roland Grillmeier eine Besprechungsrunde mit der Gemeinde und dem Bauamt organisiert. Das Landratsamt bedauere, dass der Genehmigungsantrag für den Flächennutzungsplan der Gemeinde Immenreuth "aufgrund mehrerer rechtlicher Gründe abgelehnt werden musste". Die Aufstellung eines Flächennutzungsplans für ein komplettes Gemeindegebiet sei ein langwieriger Prozess, der wegen des Umfangs und der komplexen Vorschriften auch länger, teilweise Jahre dauern könne. Das Landratsamt sehe die jetzige Ablehnung lediglich als Zwischenschritt an, die Gemeinde und der beauftragte Planer könnten nun nachbessern und die Hinweise des Landratsamtes berücksichtigen. "Landrat Grillmeier bietet in diesem Zusammenhang ein Gespräch zwischen dem Landratsamt, dem Planer und der Gemeinde an", teilt das Landratsamt mit. Und: "Der Landrat gibt auch zu bedenken, dass ein ‚Durchwinken‘ des Flächennutzungsplans nicht einfach so möglich und auch nicht zielführend ist, da dies im schlimmsten Fall mit baurechtlichen Fehlentwicklungen und damit einhergehend mit einem Verstoß gegen geltendes Baurecht verbunden ist. Damit wäre niemanden geholfen."

In der Mai-Sitzung hatte der Immenreuther Gemeinderat beschlossen, den Klageweg zu beschreiten, falls nicht noch vor Ablauf der Rechtsmittelfrist von einem Monat eine einvernehmliche Lösung mit dem Landratsamt gefunden wird, nachdem es den Flächennutzungsplan für die Kommune abgelehnt hatte. Bereits 2017 hatte die Gemeinde den Startschuss für die Aufstellung des Flächennutzungsplans gegeben. In den nachfolgenden Jahren wurden Behörden, Träger öffentlicher Belange und Bürger in den Verfahrensschritten mehrmals eingebunden, die Stellungnahmen des Landratsamts eingearbeitet. Die Endfassung des Flächennutzungsplans vom März 2023 wurde im darauffolgenden Mai zur Genehmigung eingereicht. Im August 2023 teilte das Landratsamt mit, den Flächennutzungsplan wegen formeller und materieller Fehler nicht genehmigen zu können. In der Gemeinderatssitzung bemängelte der Bürgermeister, dass nach der Ablehnung im August vorigen Jahres drei Versuche, den Flächennutzungsplan mit dem Landratsamt abzustimmen, gescheitert seien.

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Immenreuth21.05.2024
 
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