(ubb) Volles Haus! Davon können die meisten Veranstalter im Kettelerhaus nur träumen. Auslöser war am Donnerstag die Einladung zum Sommerkonzert des Stiftland-Gymnasiums. Weit über 100 Schüler musizierten vor gut 600 Gästen. Mitgemacht haben alle Jahrgangsstufen, unterstützt von ihren Musiklehrern und einigen Gastmusikern. Geboten wurde Musik von Barock bis zur Moderne.
Das Publikum erlebte einen ebenso schwungvollen wie jugendlich unbeschwerten Abend. Das begann mit dem Unterstufenchor, der unter Leitung von Stefanie Heinrich mit dem „Abenteuer auf Makana Male“, (Komponist Andreas Schmittberger) das von Muschelsuppe, Inseldasein, den menschlichen Sehnsüchten und dem Fliegen wie die Möwen erzählte. Als Solo spielte Simeon Franz (5a) danach ein Akkordeonstück, gefolgt von „Say you won’t let go“, gesungen von Jennifer Bäumler. Die junge Dame aus der 9e kann glatt sofort bei Dieter Bohlen in DSDS auftreten. Wieder war es Stefanie Heinrich, die ihr Kammerorchester mit Liedgut von Schumann und Heinrich mit fachfraulicher Hand führte.
„Aber bitte mit Sahne“ hieß es unter anderem, als Andreas Sagstetter mit seinem Chor auftrat. Was für eine Spiel- und Singfreude! Mitunter konnte man meinen, das Stiftland-Gymnasium sei ein Musik-Gymnasium wie die Regensburger Domspatzen. Ob Chor, Orchester, Kammerorchester oder Big Band: Jedes Mal stürmten bis zu 40 junge Leute die Kettelerhaus-Bühne. Hut ab vor derart viel Engagement für das Unterrichtsfach Musik, was nicht überall mehr selbstverständlich ist. Mit Klassikern wie „Wonderful World“ schloss der Chor seinen Part.
Nach der Pause erlebten die Zuhörer, dass ein neuer Anfang auch öffentlich möglich ist. Als das Orchester „The Dark Knight“ anstimmte, war die Dirigentin nicht zufrieden. Stefanie Heinrich stoppte ihre Leute, ließ neu beginnen. Siehe da: Umgehend und sehr diszipliniert lieferten die jungen Musiker das an diesem Abend wohl qualitativ beste Musikstück ab. Melancholisch interpretierte die Kammermusik wenig später internationale Volkslieder. Im kleinen Ensemble zeigten die Lehrer Stefanie Heinrich, Hermann Heinrich und Wolfgang Strehl, begleitet von Theresa Bäuml aus der Q 11 an der Klarinette, ihr instrumentales Können.
Zur Abrundung erlebten die Gäste wenig später einen schwungvollen Schlusspunkt mit einem tanzenden und Luftsprünge machenden Dirigenten. Spätestens jetzt wurden die Zuhörer unweigerlich auch Zuschauer: Soll man dem rhythmischen Swing der Bigband lauschen oder sich mehr dem Engagement von Lehrer Hermann Heinrich widmen? Dieser dirigierte seine Big Band nicht nur mit dem Taktstock, sondern mit vollem Körpereinsatz.
Das Sommerkonzert endete mit tosendem Applaus und vielen gern gegebenen Spenden. Was wiederum Schulleiter Georg Hecht freuen dürfte. Er hat anfangs bei der Begrüßung um einen kleinen Obolus für ein neues E-Piano gebeten. Sein Wunsch sollte damit eine satte Anzahlung bekommen haben.

























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