Tirschenreuth
03.12.2024 - 19:13 Uhr

Ministerium erklärt Fall Ziegler zur Chefsache

Die Ziegler-Insolvenz hat Konsequenzen für die ganze Oberpfalz und darüber hinaus. Das machte ein Treffen in Tirschenreuth deutlich, zu dem zwar nicht der bayerische Wirtschaftsminister, aber sein Staatssekretär angereist war.

Was wird aus Europas größtem Sägewerk und weiteren insolventen Betrieben der Ziegler-Group? Diese Frage beschäftigt zahlreiche Kommunalpolitiker und auch das Wirtschaftsministerium. Die Rundholzvorräte auf der Betzenmühle sind schon zusammengeschrumpft. Bild: mür
Was wird aus Europas größtem Sägewerk und weiteren insolventen Betrieben der Ziegler-Group? Diese Frage beschäftigt zahlreiche Kommunalpolitiker und auch das Wirtschaftsministerium. Die Rundholzvorräte auf der Betzenmühle sind schon zusammengeschrumpft.

Tobias Gotthardt von den Freien Wählern ist nach Hubert Aiwanger gewissermaßen der wichtigste Mann im Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. „Alle Ebenen - von der Kommune bis zum Land - behandeln den Fall Ziegler als Chefsache, eng vernetzt und abgestimmt", wird der Oberpfälzer in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Tirschenreuth zitiert.

"Wir stehen angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Ziegler-Group vor einigen Herausforderungen. Wir setzen uns gemeinsam dafür ein, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und neue Perspektiven für das Unternehmen zu entwickeln." Ein Austausch mit allen Betroffenen sei deshalb sehr wichtig. "Der vorläufige Insolvenzverwalter genießt unser volles Vertrauen“, unterstrich der Staatssekretär.

Das Abstimmungstreffen zur Situation der Ziegler-Group fand am Samstag, 30. November, unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Landratsamt statt. Daran teilgenommen haben neben Gotthardt Landrat Roland Grillmeier, Kreisentwickler Anton Kunz, der CSU-Landtagsabgeordnete Tobias Reiß und der Neustädter Landrat Andreas Meier. Für die Ziegler-Standorte im Landkreis Tirschenreuth waren die Bürgermeister Lothar Müller (Plößberg), Franz Stahl (Tirschenreuth), Johannes Reger (Erbendorf) sowie aus Wiesau Zweiter Bürgermeister Michael Dutz und Geschäftsstellenleiter Thomas Weiß dabei.

Der Landkreis Tirschenreuth und die Kommunen stünden fest an der Seite der Ziegler-Beschäftigten, wird Landrat Grillmeier in der Zusammenfassung des Gesprächs zitiert. „Die Ziegler-Group hat die Region durch ihre Innovationskraft und ihr Engagement entscheidend vorangebracht. Es ist jetzt unsere Aufgabe, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Mitarbeitenden und das Unternehmen zu unterstützen.“ Das Treffen, das Oberpfalz-Medien im Vorfeld bereits angekündigt hatte, diente dazu, gemeinsam Handlungsoptionen zu erörtern.

Im Gespräch sei die Schlüsselrolle des vorläufigen Insolvenzverwalters Volker Böhm deutlich geworden. "Wir vertrauen auf seine Expertise", sagte Tobias Reiß laut Mitteilung. Böhm habe als erfahrener Insolvenzverwalter mehrfach bewiesen, dass auch in schwierigen Situationen Lösungen gefunden werden können. „Die Kommunen oder der Landkreis dürfen keine finanzielle Unterstützung leisten, dies ist rechtlich nicht möglich", unterstrich Kreisentwickler Kunz. "Wir stehen aber bereit für Gespräche und Lösungen in alle Richtungen und können vor Ort beitragen", nannte Kunz infrastrukturelle Unterstützung oder Gespräche mit potenziellen Investoren.

Lothar Müller, der als Bürgermeister des Ziegler-Hauptstandortes in der Gemeinde Plößberg besonders betroffen ist, ergänzte: „Unser Hauptziel ist es, die betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen und Zukunftsperspektiven zu schaffen.“ Die Teilnehmer der Runde vereinbarten einen weiterhin engen Austausch. „Wir stehen in ständigem Kontakt, auch mit den Verantwortlichen der Ziegler-Group", versicherte Landrat Grillmeier, Lösungen konstruktiv zu begleiten.

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