Das Publikum sparte nach dem Konzert nicht mit Applaus und Superlativen wie "genial, sensationell, superstark". Die knapp 400 Besucher erlebten im Kettelerhaus ein Neujahrskonzert, über das noch lange gesprochen wird. Die Donau Philharmonie Wien unter der Leitung von Manfred Müssauer und Künstlerin Katica Illenyi, die mit Violine, Theremin, Gesang und Stepptanz auf der Bühne überzeugte, ließen den Funken der Musik auf das Publikum überspringen.
Bürgermeister Franz Stahl hieß zu Beginn des Konzerts die Besucher willkommen: "Endlich wieder ein vollbesetztes Haus wie wir es gewohnt sind." Das Orchester eröffnete mit der beschwingten Ouvertüre "Le cheval de bronze" das Konzert. Dirigent Müssauer verwies auf das Motto des Abends "Es lebe die Liebe". Müssauer: "Ich freue mich immer wieder, hier spielen zu dürfen, schon wegen der tollen Akustik, die hier herrscht." Er versprach noch etwas abgekämpft vom ersten Dirigat: "Am Ende des Abends werden auch Sie atemlos sein, das ist auch gut so." Die Musikauswahl des Konzerts handle von Liebe und Leidenschaft, aber auch von Problemen, die die Liebe mit sich bringe.
Das Publikum erlebte einen musikalischen Abend auf höchstem Niveau. Dafür sorgte auch die ungarische Künstlerin Katica Illenyi mit Violin-Solos, etwa bei der Meditation aus der Oper "Thais". Auch für die "Ungarische Rhapsodie Nr. 2" von Franz List gab es Beifall. Illenyi präsentierte den Besuchern ein ungewöhnliches Instrument: das Theremin. Mittels elektromagnetischer Schwingungen erzeugte die Musikerin mystische fast melancholische Klänge etwa beim Klassiker "O sole mio" oder dem Intermezzo aus "Cavalleria rusticana". Spektakulär war auch, als sie mit dem Theremin ein dröhnendes Motorrad imitierte. Jahrelang habe sie dafür mit diesem Instrument, das sie im Detail bei dem Konzert vorstellte, "trainiert". Dass Katica Illenyi ein wahres Multitalent ist, zeigte sich auch in ihrem Gesang und an dem Stepptanz, den sie vorführte. Weiterer Höhepunkt war die Interpretation des jiddischen Lieds "Bei mir bistu shein".
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