Da der Arbeitskreis Historisches Handwerk dem Oberpfalzverein Tirschenreuth angehört, wurde die diesjährige Hauptversammlung in der Handwerkerscheune in Matzersreuth ausgewählt. Den Besuchern zeigte Herbert Konrad mit Bildern eine Besonderheit der Ortschaft vor.
Matzersreuth ist ein typisches Rundangerdorf mit Radialwaldhufenflur, das im Buch "Denkmäler in Bayern" dargestellt wurde. Noch heute ist die im Hochmittelalter entstandene Siedlungsstruktur mit Dorfanger, Gemeinschaftsgarten und Dorfteich erhalten, an der Stelle der ursprünglichen Kellerhäuschen steht nun seit 33 Jahren die Ortskapelle. Eine Eigenart stellen laut Konrad auch die Besitzverhältnisse dar. "Metzleinsreuth" gehörte bis 1390 den Adeligen von Schirnding und dann erst ging die gesamte Siedlung an das Kloster Waldsassen. Nach dem Vortrag führten Mitglieder des Arbeitskreises die Anwesenden durch die Handwerkerscheune. Die vielen gezeigten Handwerksgeräte für Schreiner, Zimmerer, Drechsler, Schuster und Sattler riefen großes Erstaunen hervor. Besonders die Gerätschaften des Fassbinderhandwerks erregten großes Interesse. Dass man nun nach 50 Jahren Stillstand wieder Fässer und Bottiche herstellen kann, erstaunte die Besucher und auch dass in der "Mitmachscheune" jedermann selbst mit Hand anlegen kann. Der Hauptverein beschloss, die Einrichtung mit einer Spende von 1000 Euro zu unterstützen.
Im Anschluss eröffnete Vorsitzende, Dr. Karl-Heinz Preißer die Jahreshauptversammlung des Oberpfalzvereins. Bürgermeister Franz Stahl stellte in seinem Grußwort den Gedanken der Heimat in den Mittelpunkt seiner Ausführungen und bedankte sich beim Ortsvorsitzenden Rudi Schmidt sowie bei allen Arbeitskreisen für ihre wertvolle Arbeit für die Heimat. Im Anschluss folgten die Berichte der Ortsvereine von Regensburg, Luhe-Wildenau, Weiden, Neustadt a.d. WN und Tirschenreuth.
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