Die Mitgliederzahlen der KAB Tirschenreuth bleiben stabil. Trotz einiger Todesfälle hat der KAB-Ortsverband, so Vorsitzender Thomas Pinzer in der Jahreshauptversammlung, aktuell 300 Mitglieder. Gut die Hälfte davon (154) sind Frauen.
Nicht ohne Stolz verwies Pinzer ferner darauf, dass der KAB-Ortsverband auch im vergangenen Jahr wieder eine ganze Reihe von Spenden getätigt habe. Der Erlös des Fastenessens betrug 1060 Euro und wurde an Misereor überwiesen. Für die internationale Arbeit der KAB "Hilfe für Uganda" wurden 500 Euro gespendet. Den Erlös des Töpfer- und Weihnachtsmarktes (1000 Euro) erhielten die Palliativstation in Neustadt/WN und die Steyler Missionare. Beim Bürgerfest wurden mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen 430 Euro erwirtschaftet, das Geld wurde an die Stadt überwiesen. Insgesamt, so Pinzer, habe die KAB Tirschenreuth 2990 Euro im vergangenen Jahr gespendet. Pinzers Dank galt allen treuen Helfern der KAB, insbesondere den Kuchenspendern und dem fleißigen "Töpfer-Team".
Reichtum umverteilen
In seiner weiteren Rede ging der Vorsitzende auf das KAB-Motto dieses Jahres "Reichtum umverteilen, durch mehr Steuergerechtigkeit" ein. Die Arbeit sei der Dreh- und Angelpunkt der sozialen Fragen. Arbeit solle aber mehr sein als nur Erwerbsarbeit. Zudem forderte Pinzer, dass alle Formen der Arbeit zwischen Frauen und Männern fair geteilt werden müssen. Dazu gehörten die Wahrung der Rechte für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sowie solidarische und gerechte Strukturen, auch im Hinblick auf die immer mehr um sich greifende Globalisierung.
Die KAB sehe die Arbeit auf der Grundlage der christlichen Botschaft und als einen Teil des Schöpfungsauftrags Gottes, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Der Klimawandel mit seinen unabweislichen Folgen mache deutlich: "Schädigen wir unsere Lebensgrundlagen und wird die göttliche Schöpfung weiter ausgebeutet, leidet der Mensch und seine Arbeit, die menschliche Gemeinschaft und die kommenden Generationen." Die KAB fordere deshalb ein anderes Arbeiten und Wirtschaften, sie setze sich für eine "Ökonomie der Gerechtigkeit" ein. Es müsse endlich Schluss sein mit der endlosen Gier ohne Rücksicht auf die Natur und die Menschen aller Nationen. Die großen Ströme der Flüchtlinge seien das Ergebnis einer ungerechten Verteilung von Arbeit und Profitgier der großen Wirtschaftsnationen. Der Weltfrieden könne nur auf dem Boden der sozialen Gerechtigkeit aufgebaut werden.
Für Vermögenssteuer
Auch in Deutschland gebe es prekäre Arbeitsverhältnisse, etwa durch Leiharbeit, Werksverträge und Scheinselbstständigkeit. Auch hier würden Ungerechtigkeiten und Spannungen aufgebaut. Die KAB fordere deshalb: "Starke Schultern müssen den Sozialstaat stärker stützen!" Nicht nur deshalb unterstütze die KAB die Forderung der SPD auf Einführung der Vermögenssteuer. Denn diese sei gerecht und vernünftig. Es könne nicht sein, dass die 45 reichsten Familien in Deutschland über so viel Vermögen verfügen wie die Hälfte der ganzen Bevölkerung.
Die KAB setze sich auch für den Erhalt des Solidaritätszuschlags für die höheren Reinkommen ein, so der Vorsitzende. Eine völlige Abschaffung würde die Solidarität in Deutschland weiter zurückfahren. Einen Einblick in die Finanzen des KAB-Ortsverbands gewährte Kassierer Gerhard Bauer.
In ihren Grußworten betonten Stadtpfarrer Georg Flierl, Pater Helmut Stadermann und Bürgermeister Franz Stahl die Wichtigkeit der KAB, vor allem auf dem sozialen Gebiet.
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