Tirschenreuth
16.08.2022 - 14:38 Uhr

Ökumenisches Frauenfrühstück als Kraftquelle

Mit 100 Gästen und vielen Neuerungen startete das ökumenische Frauenfrühstück nach langer Corona-Pause in die 72. Runde seit dem Beginn im Jahr 1995.

Ein Veranstaltungsraum voller Frauen, gut gelaunte Moderatorinnen, Musik aus professioneller Hand von Kreismusikschullehrerin Klaudia Kormann und ein gutes Frühstück: Alles wie gehabt beim ökumenischen Frauenfrühstück? Nicht ganz. Nach einer langen Corona-Pause gab es beim Neubeginn der beliebten Veranstaltung einige Neuerungen. Das Organisationsteam aus evangelischen und katholischen Frauen wechselte den Ort von der Mehrzweckhalle im Stiftland-Gymnasium ins Seenario. Während in der Mehrzweckhalle vom Tischerücken bis zum Aufdecken und der selbst gemachten Marmelade alles von den Frauen organisiert wurde, verteilt jetzt das Seenario-Personal das Frühstück. Jede Teilnehmerin bekam das Gleiche auf einem großen Teller serviert.

"Auch wir werden älter", erklärte Doris Schröder, die durch das Programm leitete, den Grund der Änderungen. Was 1995 im Steigersaal im Kettelerhaus ins Leben gerufen wurde, wird nach 27 Jahre weiterhin liebevoll gestaltet mit Musik, einem Rahmenprogramm und einem Sachvortrag. Nach der langen Corona-Auszeit aber freuen sich alle auf diesen Neubeginn. Immerhin 100 Frauen hatten sich diesmal angemeldet, für 120 wäre Platz. In den vergangenen Jahren waren es durchschnittlich 250 Teilnehmerinnen. Die anwesenden Frauen ließen sich das Frühstück schmecken und lauschten danach dem Programm. Klaudia Kormann ließ passend zum Thema "All meine Quellen entspringen in dir" die Wasserquellen musikalisch erklingen. Die Musiklehrerin spielte am E-Piano ein Kinderlied, das den Wasserlauf von der Quelle bis zum Meer beschrieb. Beim nächsten Beitrag bezog sie die Zuhörerinnen mit ein und machte Mut, auf hebräisch mitzusingen. Zuerst zögerlich, dann kräftiger stimmten bald alle 100 Frauen in den Liedtext mit ein.

In gelöster Stimmung forderte dann Ingrid Schmaus die Anwesenden auf, über ihre ganz persönlichen "Quellen des Lebens" zu berichten. Vom Gebet zu Gott bis hin zur Familie oder einer heißen Tasse Kaffee auf der Terrasse war die Palette groß. Als persönliche "Quellen" wurden auch die Natur, eine Kerze am Morgen, die Kinder, Zufriedenheit, die ewige Anbetung in der Pfarrkirche und anderes genannt. Die über 80-jährige Anne Flögel, Tirschenreuther Lehrerin a. D. und eine der Hauptorganisatorinnen des Frauenfrühstücks, bezeichnete die endlich wieder möglichen Frühstücks-Begegnungen nach so langer Wartezeit als ihre Kraftquelle.

"Alle meine Quellen entspringen in dir" lautete das Thema des Referats, das Maria Rehaber-Graf aus Störnstein mitgebracht hat. Die Referentin meinte, im Leben gebe es die Belastungswirbel. Werden diese aber zu viel, ziehen sie den Menschen wie im Sog mit sich hinunter. Daneben gebe es den Ressourcenwirbel, wobei als Ressource übersetzt die Quelle gemeint sei. Diese Wirbel stünden zur Verfügung, um Probleme zu lösen und das Leben zu genießen. "Wichtig ist: Unser Pendel in Bewegung halten. Ressourcen in den Blick nehmen und stärken, damit wir nicht in den Problemen hängen bleiben", riet Rehaber-Graf. Jeder habe einen großen Reichtum an Ressourcen in seiner Umgebung wie Natur, Kultur, öffentliche Einrichtungen, Arbeitsplätze, Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten, und anderes. Unterschieden werde zwischen den materiellen Ressourcen sowie den Beziehungen zu Familie, Freunden oder hilfreichen Bekannte und den persönlichen Ressourcen wie den eigenen Erfahrungen oder der Glaube an Gott.

 
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