Heidi und Bernd Körner sind in der Kreisstadt bekannte Leute. Dabei stammt das Ehepaar nicht aus Tirschenreuth, nicht einmal aus dem Landkreis oder aus der Oberpfalz. Die Körners sind aus Franken, sie wohnten vor ihrer Hochzeit und der Geburt der beiden Kinder in Marktredwitz. "Wir sind aber jetzt bereits 45 Jahre in Tirschenreuth", erklärt Heidi Körner, die mit ihrem Mann gleich am frühen Morgen des 4. Oktobers mit einem Gläschen Sekt angestoßen hat. Heidi und Bernd Körner feierten Goldene Hochzeit.
Beim Wandern hat´s gefunkt
Heimlich dekorierte ihrer Tochter das Wohnzimmer mit Luftballons mit der Zahl 50 zum Ehejubiläum der Eltern. "Ich habe Tränen vor Rührung geweint", erzählt die 70-Jährige. Zum Jubeltag stellte Heidi Körner extra das Hochzeitsfoto auf den fein gedeckten Tisch. "Ich hatte damals Größe 34", berichtet die Jubelbraut lachend. Jetzt, mit 70 Jahren, seien die Rundungen ein wenig mehr. Die fröhliche Frau erinnert sich an das Kennenlernen. "Als ich Bernd das erste Mal sah, dachte ich: ,Oh Gott, wie schaut denn der aus?'" Nie sei ihr damals der Gedanke gekommen, eines Tages mit diesem Mann 50 Jahre verheiratet zu sein. Aber dann, erzählt Heidi Körner schmunzelnd, habe es beim Wandern gefunkt: "Wir wollten mit Freunden wandern und ich hatte Sandalen an. Über eine Brücke kam ich damit nicht weiter. Da hat mich Bernd hochgehoben und rüber getragen." In diesem Moment sei der Bann gebrochen. "Ich dachte, so schlecht ist der auch wieder nicht." Geheiratet wurde dann in Marktredwitz, die kirchliche Trauung fand in Bad Alexandersbad statt, erinnert sich Bernd Körner.
Heidi Körner war Friseurin, als sie heiratete. "Dann wurde ich Mutter und Hausfrau", berichtet sie. Später arbeitete sie in der Gärtnerei Popp als Floristin. Ihr Mann war bei Netzsch in Marktredwitz beschäftigt, bis er in die Zweigstelle nach Tirschenreuth versetzt wurde. Mit 22 Jahren kaufte das Paar das ehemalige Huber-Haus, das nun das Körner-Haus ist. Dabei hätte es anders kommen können: Bernd Körner berichtet von einem Angebot, nach Brasilien auszuwandern. "Aber dann wurde ein gebürtiger Brasilianer für diesen Job gefunden." Heidi Körner wäre sofort mitgegangen, sagt sie. Zwar sei die Ehe nicht immer eitel Sonnenschein, doch schwierige Zeiten habe man gemeinsam durchgestanden, meint die 70-Jährige.
Hochzeitstag mit der Familie
Vor fünf Jahren übernahm das Paar die Bewirtung des OWV-Vereinsheims in der Rothenbürger Straße. "Dazu kamen wir wie die Jungfrau zum Kind", berichtete Heidi Körner lachend. Irgendwie seien sie da reingerutscht und der Bernd Körner war bereits Vorsitzender des Vereins. Gefeiert wurde aber nicht im OWV-Heim und auch nicht im großen Stil. "Ich habe heuer meinen 70. Geburtstag mit vielen Gästen. Das reicht", erklärt Heidi Körner. Ihrem 77-jährigen Ehemann war das nur recht. Das Jubelpaar machte am Hochzeitstag einen Ausflug an den Weißenstädter See, am Spätnachmittag feierte Enkel Jayden seinen 10. Geburtstag. Die Körners sind Familienmenschen. Angesprochen auf das schönste Erlebnis in der Ehe, kommt die Sprache sofort auf die Geburt der Kinder. Das Jubelpaar hat eine Tochter und einen Sohn, Nicole und Rene. Große Freude haben Heidi und Bernd Körner mit ihren drei Enkelkindern.
Zuvor kam am Vormittag noch Bürgermeister Franz Stahl vorbei. "Franz kennen wir schon seit 45 Jahren, als er noch kein Bürgermeister, aber ein junger Bursche bei der Feuerwehr war", freut sich das Paar auf den Gratulanten. Auch Stahl schwärmte von der hervorragenden und liebevollen Bewirtung im OWV-Heim. Dass es sich zu einem begehrten Treffpunkt entwickelte, sei nur Heidis Engagement zu verdanken, lobte der Rathauschef. Was für ein Glück für den OWV, dass die Körners damals nicht nach Brasilien ausgewandert sind.
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