Tirschenreuth
21.08.2025 - 16:22 Uhr

Pfarrer Georg Flierl ist seit 25 Jahren Stadtpfarrer in Tirschenreuth

Seit 25 Jahren ist Pfarrer Georg Flierl seelsorgerischer Mittelpunkt der Stadt Tirschenreuth. „Tirschenreuth ist meine Heimat“, sagt er. Wie er auf sein silbernes Jubiläum blickt und warum ihm die Arbeit nach wie vor Freude bereitet.

Dass Georg Flierl Priester geworden ist, hat er nie bereut. Dies sagt er mit vollster Überzeugung. Am 30. Juni 1984 wurde der damals 28-Jährige von Bischof Manfred Müller zum Priester geweiht. Vergangenes Jahr feierte er also sein 40. Priesterjubiläum. Heuer steht nun ein weiteres Jubiläum an: Denn Pfarrer Georg Flierl ist seit 1. September 2000 Stadtpfarrer von Tirschenreuth, also seit 25 Jahren.

Seit 2015 ist der 69-Jährige auch Regionaldekan und hat mittlerweile den Ehrentitel „Monsignore“ erhalten. Flierl war vor seiner Kaplantätigkeit nie in Tirschenreuth, kannte die Stadt aber vom Hörensagen einiger Bundeswehrkollegen. Heute ist er inclusive seiner Kaplanzeit 28 Jahre in Tirschenreuth aktiv. „Tirschenreuth ist meine Heimat“, sagt er ohne Umschweife.

Von Erbendorfer beeindruckt

Geboren wurde er am 23. April 1956 in Vilshofen im Landkreis Amberg-Sulzbach. Er wuchs mit vier weiteren Geschwistern auf, die alle im Unteren Vilstal leben. Dass er Pfarrer wurde, hat er wohl vor allem seinem damaligen Heimatpfarrer, dem gebürtigen Erbendorfer Martin Liedl, zu verdanken, der in seinen Predigten immer sehr für den Priesterberuf geworben hat. Dies habe ihn beeindruckt und letztlich zu der Entscheidung kommen lassen, nach einem angefangenen Medizinstudium und der Bundeswehrzeit 1978 an das Priesterseminar nach Regensburg zu wechseln. Nach der Priesterweihe trat er 1984 seine erste Kaplanstelle an: Da kam er zum ersten Mal nach Tirschenreuth und traf hier auf Stadtpfarrer Georg Maria Witt, der ihn sehr beeindruckt habe. 1987 ging er für seine zweite Kaplanstelle nach Sulzbach-Rosenberg, ehe er 1989 Pfarrer in Eschlkam und Warzenried wurde.

2000 suchte die Pfarrei in Tirschenreuth einen neuen Stadtpfarrer. Und obwohl es Georg Flierl in Eschlkam sehr gut gefiel – „die Entscheidung fiel mir nicht leicht“ –, bewarb er sich. Der Hauptgrund für diese Entscheidung: „Ich wollte die Monatswallfahrten, und vor allem auch die Ewige Anbetung, die Pfarrer Georg Maria Witt eingeführt hatte, weiter führen. Dies war mit eine Verpflichtung gegenüber dem Stadtpfarrer.“ Die Entscheidung traf letztlich der damalige Bischof Manfred Müller, der ihn zum 1. September 2000 nach Tirschenreuth versetzte.

Mit 59 Jahren wurde er dann 2015 zum Regionaldekan ernannt: „Mit 60 Jahren und der Aufgabe als Regionaldekan wird man dann nicht mehr in eine andere Pfarrei versetzt.“ Deshalb durfte er in Tirschenreuth bleiben. Im kommenden Jahr wird der Geistliche 70 Jahre alt und könnte eigentlich in Pension gehen. „So lange es die Gesundheit erlaubt, will ich weiter machen. Aktuell schaut es so aus, dass sich mit 70 wohl nicht aufhöre. Aber ich werde mit einer inneren Wachsamkeit in mich hineinhorchen“, sagt Flierl.

Lebendiges Christsein

Die Gottesdienste und die Spende der Sakramente sind ihm in seinem Leben als Priester natürlich wichtig, doch nicht nur dies. Drei Grundsätze für ein lebendiges Christsein listet er auf: Liturgie, Glaubenszeugnis und -erweiterung sowie Dienst am Nächsten, an den Schwachen und Benachteiligten und Gehandicapten. Dazu gehöre die Tagespflege, die Begleitung Schwerkranker oder auch die Betreuung von Asylbewerbern. Für all diese Dienste stehe die Caritas und die Katholische Jugendfürsorge. Die Kreis-Caritas hat ihre Geschäftsstelle in Tirschenreuth im ehemaligen Mesnerhaus. Dort gibt es unter anderem eine Schuldnerberatung, den ambulanten Hospizdienst, die Beratung bei Asyl-Sozialleistungen. Zu dieser Arbeit zählen auch die Kinderhorte in Mitterteich und in Tirschenreuth sowie die Tagespflege für Senioren in Mitterteich.

Wichtig seien ihm auch die Angebote bei der Suchtberatung (Drogen, Alkohol) und die psychosoziale Beratung. Umso mehr schmerzen ihn die vielen Kirchenaustritte, denn die damit weniger werdenden Kirchensteuermittel seien enorm wichtig, um all diese Dienste aufrecht zu erhalten. „Es wär wichtig, dass dies in das Bewusstsein eines Jeden dringt, der aus der Kirche austreten will“, so Flierl.

Auch in Vereinen tätig

Pfarrer Georg Flierl freut sich, dass er in Tirschenreuth eine „lebendige Pfarrei mit einer lebendigen Kerngemeinde“ vorfindet. Sieben Kapläne in Tirschenreuth und drei Kapläne in Eschlkam habe er ausgebildet. Das 25. Jubiläum als Stadtpfarrer soll am Samstag, 20. September, um 19 Uhr mit einem Dankgottesdienst in der Stadtpfarrkirche gefeiert werden. Als Prediger werde voraussichtlich Dekan Dr. Thomas Vogl kommen. Nach dem Gottesdienst ist ein kleiner Empfang auf dem Kirchplatz geplant.

Pfarrer Georg Flierl ist auch in den Vereinen verwurzelt, hier zwei Beispiele: In diesem Jahr wurde er für 50 Jahre Mitgliedschaft bei der Feuerwehr Vilshofen und für 25 Jahre Mitgliedschaft beim Männergesangverein Tirschenreuth ausgezeichnet. Und er hat auch noch ein Hobby: Er geht sehr gerne spazieren.

Info:

Zur Person: Georg Flierl

  • Geboren am 23. April 1956 in Vilshofen (Markt Rieden, Landkreis Amberg-Sulzbach)
  • Priesterweihe am 30. Juni 1984 durch Bischof Manfred Müller
  • 1984 bis 1987 Kaplan in Tirschenreuth
  • 1987 bis 1989 Kaplan in Sulzbach-Rosenberg
  • 1989 bis 2000 Pfarrer in Eschlkam und Warzenried
  • Seit 2000 Pfarrer in Tirschenreuth
  • Seit 2015 Regionaldekan
 
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