Tirschenreuth
05.10.2018 - 10:53 Uhr

Pflege mehr als ein Job

Attraktivität statt Negativität: Eine etwas andere Mittagspause erlebten die Bewohner des BRK-Seniorenzentrum im Haus Mühlbühl.

Viel Freude und Anerkennung bringe der Beruf „Altenpfleger“, findet die 25-jährige Anja Gärtner (Zweite von links). Ihr ist es wichtig, die positiven Aspekte des Pflegeberufs hervorzuheben. Bild: prbr
Viel Freude und Anerkennung bringe der Beruf „Altenpfleger“, findet die 25-jährige Anja Gärtner (Zweite von links). Ihr ist es wichtig, die positiven Aspekte des Pflegeberufs hervorzuheben.

In einer "aktiven Pause für die Pflege" wurden nicht nur Missstände im System diskutiert, sondern vor allen Dingen die Attraktivität des Pflegeberufs betont. "Wenn die Pflege nicht funktioniert ist das ein fatales Problem" hielt Bürgermeister und Kreisvorsitzender des BRK-Kreisverbandes Franz Stahl nach einer kurzen Begrüßung, fest. Denen galt anschließend die Aufmerksamkeit: Sie zeigten, "dass Pflege mehr als ein Job ist". So hielt die 25-jährige Anja Gärtner fest, dass der Beruf viel Anerkennung und Freude mit sich bringe. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch die positiven Aspekte des Pflegeberufs hervorzuheben. Sie hofft auf mehr junge Leute im Beruf. "Es ist ein Beruf, den man nicht nur wegen dem Geld macht, sondern mit Herzblut", sagt Elke Engel, die seit 1995 BRK-Mitarbeiterin seit.

BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl stellte die Forderungen des BRK an den Landtag und die Regierung vor. Zu diesen gehörten etwa eine Beschleunigung und Vereinfachung des Anerkennungsverfahren von ausländischen Fachkräften oder eine Erhöhung der Leistungen der Pflegeversicherung für die stationäre Pflege. "Die Menschen müssen sehen, dass Pflege ein attraktiver Beruf ist", betonte stellvertretender Personalratsvorsitzender des BRK-Kreisverbandes, Helmut Zeitler. Hierfür seien schnelle Verbesserungen notwendig. Auch Manuela Dietz, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin von Verdi, sieht Verbesserungsbedarf. Es müsse etwas dagegen unternommen werden, dass die "Mensch aus ihrem Beruf flüchten". Derzeit gäbe es rund 130 000 Deutsche, die für einen Pflegeberuf ausgebildet seien, aber nicht in ihren Beruf zurückkehren wollen.

Landtagsabgeordnete Annette Karl (SPD) findet: "Es ist Zeit gut über Pflegeberufe zu reden." Vor allem mehr Geld und Zeit bräuchte das Pflege-System: "Die Ressourcen werden ausgequetscht wie eine Zitrone." Auch Landtagsabgeordneter Tobias Reiß (CSU) betont: "Es ist wichtig, sich ernsthaft mit der Situation zu beschäftigen." Es sei Aufgabe der Politik früher in den Dialog zu gehen. Bei einem kleinen Imbiss vom Büfett wurden weitere Fragen angegangen.

 
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