Nicole Fuchs von der Unteren Naturschutzbehörde und Biodiversitätsbeauftragte Nicole Bergler hatten den Sachstand schriftlich vorgelegt: Es soll eine Machbarkeitsstudie zur extensiven Beweidung im Landkreis Tirschenreuth auf den Weg gebracht werden. Ziel ist der Erhalt von offenen Kulturlandschaften. Das Pilotprojekt soll die langfristige Sicherung einzelner Pflegeflächen und ihre Einbindung in einen größeren Beweidungsverbund entwickeln.
Unter anderem fließen Erfahrungen aus dem Projekt Grenzmühle ein, wo schon seit einigen Jahren die historisch in der Region beheimatete Rinderrasse Rotes Höhenvieh gehalten wird. Dabei ist nicht nur die Fleischgewinnung, sondern auch die Landschaftspflege im Naturpark Steinwald ein wichtiger Gesichtspunkt.
Nach einer erfolgreichen Umsetzung des Pilotvorhabens sollen die Erfahrungen an vergleichbare Gebiete im Landkreis und in anderen Mittelgebirgslandschaften weitergegeben werden. Für die Studie werden fünf ausgewählte Flächen auf ihre Eignung zur extensiven Beweidung geprüft. Ziel ist, größere und damit auch rentablere Beweidungskomplexe zu bilden, denn die Wirtschaftlichkeit ist ein wesentlicher Faktor zum langfristigen Erfolg, wie es in der Sitzungsvorlage zum Modellprojekt hieß. Dazu zählt die Prüfung von Weidegemeinschaften, Vermarktungsmöglichkeiten und Förderprogrammen.
Gegen die Teilnahme an dieser Machbarkeitsstudie gab es im Kreisausschuss keine Einwände. Als Landkreis mit zwei Öko-Modellregionen sei man dazu prädestiniert, sagte Landrat Roland Grillmeier. Die Ausschreibungsfrist für die Studie endet demnächst, Ergebnisse sollen schon im Sommer vorliegen.
Auftraggeber der Studie ist die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises, die vor Jahren das Projekt Rotes Höhenvieh im Naturpark Steinwald initiiert hat. Finanziert wird die Untersuchung durch Zahlungen, die wegen Eingriffen in die Natur fällig wurden und über den Bayerischen Naturschutzfonds wieder in den Landkreis zurückfließen: Diese sogenannten Ersatzgelder werden fällig, wenn bei Bauprojekten die Beeinträchtigungen nicht durch andere Flächen ausgeglichen werden können.
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