Tirschenreuth
08.12.2022 - 11:18 Uhr

Rainer Christoph präsentiert in Tirschenreuth Weihnachtsbrauchtum entlang der Goldenen Straße

In der Adventszeit luden die Krippenfreunde Tirschenreuth und das Museumsquartier interessierte Besucher ein, dem Vortrag von Rainer Christoph, Heimatforscher und früherer Direktor der Hauptschule Bärnau, zu lauschen. Er referierte zum Thema „Von Sankt Kathrain bis Dreikönig – Europäisches Weihnachtsbrauchtum entlang der Landbrücke Karls IV.“.

Den Bildvortrag umrahmten laut Pressemitteilung die „Zupfermoidln“ aus Neustadt und Gerhard Reber mit seiner Zieharmonika. In der Präsentation über Weihnachtsbräuche wurde deutlich, dass Weihnachten erst im 19. Jahrhundert zu einem Familienfest wurde. Nach Martini am 11. November habe früher die große Fastenzeit bis zum Heiligen Abend begonnen. Ab dem 25. November, Sankt Kathrein, hätten sich die Bauern auf den Winter eingerichtet.

Die Feier der Adventszeit lasse sich bis ins fünfte Jahrhundert verfolgen. Sowohl in Luxemburg als auch in Tschechien und Polen komme der Nikolaus mit dem Teufel. In der Oberpfalz werde er meist vom Knecht Rupprecht begleitet. Am 13. Dezember ist der Namenstag der Heiligen Lucia. In der Oberpfalz werde sie häufig als böser Dämon dargestellt. In Tschechien werde an diesem Tag Geld für notleidende Menschen gesammelt. In der Rauhnacht am Thomastag, am 21. Dezember, erschreckten „Habergeiß“ und der „Thamma mit dem Hamma“ die Menschen. Und was wäre die Weihnachtszeit ohne die mannigfaltigen Plätzchen, Bratäpfel, Mohnkuchen, Stollen, Lebkuchen und Hexenhäuschen? Jedes Land habe seine eigenen typischen Spezialitäten, so Christoph. In Polen, Tschechien und Deutschland komme am Heiligen Abend Karpfen oft auf den Tisch. Das Feuerwerk an Silvester solle die bösen Geister der Wilden Jagd oder der Rauhnächte vertreiben.

An Dreikönig wird das Wasser geweiht und die Heiligen Drei Könige ziehen durch den Ort und sammeln für Bedürftige. Während in Bayern die Könige Kinder seien, verkleideten sich in Tschechien Erwachsene. Rainer Christophs Fazit: „Brauchtum kennt keine Grenzen.“ Der Abend klang musikalisch aus. Die Zuhörer konnten sich im Anschluss an den Vortrag mit Glühwein, Kaffee und Plätzchen stärken und sich untereinander austauschen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.