Tirschenreuth
02.06.2021 - 16:46 Uhr

Schockanruf im Landkreis Tirschenreuth: Seniorin will fünfstellige Summe überweisen

Eine aufmerksame Bankangestellte hat größeren Schaden verhindert: Nach dem Anruf eines falschen Polizeibeamten wollte eine Seniorin aus dem Landkreis Tirschenreuth einen fünfstelligen Betrag an Betrüger überweisen.

Eine ältere Frau tippt auf einem schnurlosen Festnetztelefon. Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Eine ältere Frau tippt auf einem schnurlosen Festnetztelefon.

Ein Schockanruf bei einer 78-jährigen Frau im östlichen Landkreis Tirschenreuth hätte beinahe zu einem größeren Schaden geführt, wie das Polizeipräsidium Oberpfalz informiert. Einer aufmerksamen Bankangestellten sei es zu verdanken, dass die Seniorin nicht zum Opfer von Betrügern wurde.

Gegen 15 Uhr erhielt die Seniorin am Dienstag, 1. Juni, einen Anruf von einem Mann, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er teilte mit, dass gegen ihren Sohn ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren laufe. Um einen Haftbefehl abzuwenden, müsse sie einen mittleren fünfstelligen Betrag überweisen.

In Sorge um ihren Sohn nahm die Frau Kontakt mit ihrer Bank auf und begab sich im Anschluss zur Bankfiliale, um den geforderten Geldbetrag von ihrem Konto abzuheben. Eine Bankangestellte wurde allerdings hellhörig, als ihr die Dame den Grund dafür nannte. Die Angestellte kontaktierte deshalb den Sohn der Kundin, der schnell klarstellte, dass er in keiner Weise mit dem Gesetz in Konflikt geraten sei. Die Bankangestellte konnte die Seniorin schließlich davon überzeugen, dass hier Betrüger am Werk seien und keine Notlage vorliege.

"Dank des umsichtigen und überlegten Verhaltens der Bankangestellten konnte verhindert werden, dass die 78-Jährige Opfer eines Betrugs wurde", schreibt die Polizei. Die Ermittlungen in diesem Fall wurden von der Kriminalpolizeiinspektion Weiden übernommen.

Eindringlich warnt das Polizeipräsidium Oberpfalz vor dem Phänomen „Falsche Polizeibeamte“ und gibt Hinweise zum richtigen Verhalten:

  • Setzen Sie bitte Familienangehörige und Nachbarn über diese Masche in Kenntnis.
  • Reden Sie offen in der Familie, insbesondere mit älteren, möglicherweise alleinstehenden Angehörigen, über dieses Phänomen.
  • Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über persönliche Verhältnisse.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe.
  • Übergeben Sie nie Geld an Unbekannte.
  • Staatliche Stellen fordern niemals auf diese Art und Weise Bargeld oder Wertgegenstände.
  • Deponieren Sie keine größeren Bargeldbestände zu Hause.
  • Finden Sie eine Vertrauensperson, mit der Sie jederzeit über Geld sprechen können.
  • Reden Sie vor Geldtransaktionen mit Ihrer Vertrauensperson.
  • Legen Sie bei derartigen Anrufen sofort auf und verständigen Sie dann den Notruf 110 oder Ihre örtliche Polizei. Verwenden Sie hierfür niemals die im Display angezeigte Rufnummer, sondern die Ihnen bekannte.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel den Polizeinotruf 110. Haben Sie keine Angst davor, anzurufen. Lieber einmal zu oft den Notruf genutzt, als Opfer der Betrüger zu werden.
OnetzPlus
Weiden in der Oberpfalz30.05.2021
 
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