Bei der Auftaktveranstaltung der "Inklusiven Region Tirschenreuth" machte Thomas Unger, Amtsdirektor der Regierung der Oberpfalz Bereich Schule, vielversprechende Zugeständnisse für die Unterstützung des Schulpersonals im Landkreis und der Oberpfalz vonseiten der Regierung.
Unger verkündete vor gut 60 Gästen für die Grund- und Mittelschulen Mitterteich, Tirschenreuth und Waldershof jeweils eine neue Stelle mit Schwerpunkt Inklusion. Die Ausschreibungen dafür seien bereits draußen. In naher Zukunft werde zudem an der Regensburger Universität der Lehrstuhl Sonderpädagogik neu eingerichtet. Das bezeichnete Unger als Chance für junge Lehrer, nach ihrem Studium in der Heimat bleiben zu können. Wer auf sein Studium die Sonderpädagogik draufsattle, bekomme die Garantie auf einen Platz in der Oberpfalz. Der Amtschef begrüßte die Entscheidung der Ministerien für den Landkreis Tirschenreuth als die "Inklusive Region" für die Oberpfalz. Sein Lob galt Landrat Wolfgang Lippert, der im Dezember bei der Auftaktveranstaltung der bayernweiten "Inklusiven Regionen" in München mit seiner Anwesenheit deutlich Flagge gezeigt habe, dass Inklusion ohne Politik nicht möglich sei. Lippert erinnerte an Meilensteine, wie die Gründung des Netzwerkes Inklusion im Landkreis durch Christina Ponader, die Barrierefreiheit bei öffentlichen Bauten oder die Annäherung der Wirtschaft an Inklusion. 2019 habe Unger bei ihm angerufen, ob Interesse bestünde an der Initiative "Inklusive Region". Gern habe er zugesagt, so Lippert, denn es sei im Landkreis Tirschenreuth alles bereits angelegt gewesen. Nun gelte es, die Stärken zu optimieren und zu erweitern, um die Wege zur Inklusion zu erleichtern, auch bei der Überwindung von "Systembarrieren". Der Landrat betonte aber ausdrücklich, dass er ein deutliches Nein zu mehr Arbeitsaufwand für die "Inklusive Region" ausspreche. Eine weitere Belastung der Grund- und Mittelschullehrer durch die Initiative werde er nicht dulden. "Es müssen vorhandene Ressourcen genutzt und Spielräume gefunden werden."
Schulrätin Martina Puff bedankte sich für diese eindeutige Vorgabe durch den Chef. Das erste Plenum wurde nach den Grußworten für Gruppenarbeiten der Teilnehmer, zur Findung von ersten Ideen zu mehr Vernetzung und Inklusion in den Kindergärten sowie Grund- und Mittelschulen genutzt.
"Inklusive Region Tirschenreuth"
Seit 9. Dezember 2019 gibt es die "Inklusive Region Tirschenreuth". Mit der Initiative des Kultus- und des Sozialministeriums soll das Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche von der Kita über die Schule bis hin zum Einstieg in Beruf oder Studium erweitert werden. Jeder Regierungsbezirk in Bayern hat für diese Initiative eine Region bestimmt. Für die Oberpfalz ist das der Landkreis und Schulamtsbezirk Tirschenreuth.
Am Landratsamt kamen die Teilnehmer der "Inklusiven Region Tirschenreuth" erstmals zu einem Arbeitstreffen zusammen. Ziel ist es, das bestehende inklusive Schulangebot zu stärken und zu erweitern durch Vertiefung der Zusammenarbeit der allgemeinbildenden Schulen, der Förderschulen, der kommunalen Sachaufwandsträger und außerschulischen Institutionen wie dem Jugendamt.
Etwa 60 Personen nahmen am Plenum teil, darunter Vertreter aus den Profilschulen für Inklusion, von den Förderzentren, der Agentur für Arbeit, dem Jugendamt, der Frühförderstelle, den Kindertagesstätten, der Lebenshilfe Netzwerk Inklusion Tirschenreuth und mehr. In Themengruppen wurde unter anderem über die Stärkung der regionalen Vernetzung sowie über eine Kooperation beim Übergang der inklusiven Arbeit vom Kindergarten zur Schule und weiter zum Beruf beraten.
Die "Inklusive Region Tirschenreuth" hat eine Steuergruppe gebildet. Zu dieser Gruppe gehören die Rektorin der Förderschule Tirschenreuth, Ursula Huber, die Rektorin der Grundschule Tirschenreuth, Gabriele Grünwald, Landrat Wolfgang Lippert, Jugendamtsleiter Emil Slany sowie Christina Ponader, Projektleitung Netzwerk Inklusion Tirschenreuth. (ubb)
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