Die täglichen Berichte über die Fragen der Migration und Integration nahmen die Freien Wähler Tirschenreuth zum Anlass für einen Besuch der Gemeinschaftsunterkunft. Die Wohnanlage besteht jetzt in Tirschenreuth seit 15 Jahren. "Sie ist ein gelungenes Beispiel, wie die von der großen Politik verursachten Aufgaben, dann von den Kommunen vor Ort praktisch gelöst werden müssen", betonten die Freien Wähler bei dem Besuch.
In der sehr informativen Führung wurde durch Maria Staufer von der Caritas der strukturierte Aufbau vorgestellt. Beginnend von der Aufnahme in den Ankerzentren in den Regierungsbezirken bis hin zur Verteilung in die Städte und Gemeinden. Sie schilderte anschaulich die Probleme vor exakt vier Jahren mit der großen Notunterkunft an der Turnhalle am Gymnasium. Durch die sehr professionelle Organisation im Landratsamt, dem BRK, der Feuerwehr und den vielen ehrenamtlichen Helfern konnte in kürzester Zeit diese Herausforderung bewältigt werden.
130 Bewohner
Maria Staufer erläuterte den Freien Wählern die Struktur des Hauses und es konnten Wohnbereiche und einer der Gemeinschaftsküche besichtigt werden. Es gibt für runde acht Wohnbereiche jeweils eine Gemeinschaftsküche mit drei Herden. Aktuell wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft 130 Asylsuchenden. Damit sei das Haus schon gut belegt, damit eine sinnvolle Organisation der Wohnbereiche für Familien und Alleinstehende noch möglich ist. "Der Raumwohnbedarf ist vorgeben mit sieben Quadratmeter je Person", erklärte Maria Staufer. Eine schon gut deutsch sprechende Bewohnerin aus Armenien berichtete über das tägliche Organisieren in der Küche bei den verschiedenen Nationen. Anni Flögel zeigt ihren jetzt schon 15-jährigen Einsatz Jahre als ehrenamtliche Hilfe bei dem Erlernen der deutschen Sprache für Kinder und Erwachsen auf. Mit den klassischen Methoden von Tafel und Heften gibt sie eine intensive Unterstützung für den Schulunterricht.
Suche nach Wohnungen
Es sein auch eine große Freude, die Erfolge der Kinder in Grundschule, Mittelschule und auch Gymnasium zu erfahren, erklärt sie. Tatkräftig unterstützt wird ihre Arbeit vom Arbeitskreis Asyl von Petra Gering. Wichtig, betonte Marianne Scheffler von der AWO, sei das Finden von Wohnungen für dauerhafte Aufenthaltsberechtigte für die weitere Integration. Im weiteren Verlauf der Besichtigung und der öffentlichen Fraktionssitzung wurde dann von Vertretern von FC und FSV Tirschenreuth anschaulich geschildert, mit welchen Problemen die Vereine konfrontiert sind. Dies beinhalte die Beiträge an die Fußballorganisationen für den notwendigen Versicherungsschutz, aber auch die nötige Ausstattung für die Spieler.
Da die finanziellen Unterstützungen der meisten Asylbewerber die Sozialhilfe sei, wären hier die eigenen Mittel der Spieler beschränkt. Die Vereine würden eine große Vorleistung für eine nachhaltige Integration in der Stadt leisten. Es wurde jedoch deutlich, dass die Vereine an finanzielle Grenzen stoßen.
Dank an Helfer
Fraktionsvorsitzender Manfred Zandt bedanke sich für den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer und die vielen Hintergrundinformationen. Es sei wichtig, dass diese positive und weitestgehend konfliktlose Integrationsarbeit weiterhin strukturiert fortgeführt werde. Er betonte auch, dass die ehrenamtlichen Helfer vor Ort nicht überfordert werden dürfen.
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