Tirschenreuth
19.05.2019 - 14:44 Uhr

"Solidarität" braucht Hilfe

Irgendwie muss es weitergehen. Schon, um den Menschen in Ruanda zu helfen. Doch die "Aktion Solidarität" steht bald ohne ihre beiden Vorsitzenden da.

Vorsitzender Tobias Heindl und seine Stellvertreterin Lorraine Kliebhan werden nur noch bis zur Hauptversammlung im Januar kommenden Jahres an der Spitze von "Aktion Solidarität" stehen. Bild: kro
Vorsitzender Tobias Heindl und seine Stellvertreterin Lorraine Kliebhan werden nur noch bis zur Hauptversammlung im Januar kommenden Jahres an der Spitze von "Aktion Solidarität" stehen.

Aus privaten und beruflichen Gründen stellen Vorsitzender Tobias Heindl und seine Stellvertreterin Lorraine Kliebhan ihre Ämter zur Verfügung. Dies gaben sie bei der Mitgliederversammlung, im Haus St. Josef bekannt. Bis zu den Neuwahlen, die voraussichtlich im Januar 2020 stattfinden, werden beide jedoch noch zur Verfügung stehen.

Die Ankündigung, von ihren Posten zurückzutreten, erfolgte bereits am 15. März in einer engeren Vorstandssitzung. Bei der Mitgliederversammlung sorgte die Nachricht doch für etwas Bestürzung, eine gewisse Zeit herrschte absolute Stille im Raum. Anneliese Müller, die zehn Jahre lang Vorsitzende der "Aktion Solidarität" war, appellierte an alle Anwesenden eindringlich, sich Gedanken zu machen, wer künftig den Posten der beiden Vorsitzenden übernehmen könnte.

Günter Kopf sah dies ähnlich. "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir auf lange Sicht fortfahren können. Jetzt jemand neuen zu finden, wird jedoch sehr schwer werden." Über die genauen Gründe, warum Heindl und Kliebhan zurücktreten, wurde offiziell nicht bekannt. Beide waren vor zwei Jahren als junge Hoffnungsträger in ihr Amt gewählt worden.

Dank an Unterstützer

In seinem Rechenschaftsbericht erinnerte Tobias Heindl an die Aktivitäten der "Aktion Solidarität" im vergangenen Jahr. Er verwies unter anderem auf den Verkauf von Weihnachtsartikeln vor der Kirche, an die Teilnahme am Weihnachtsmarkt im Seniorenheim sowie an einen Vortrag in der Realschule im Stiftland Waldsassen. Erfreut zeigte er sich, dass die Sparkasse 500 Euro und die Volksbank 250 Euro gespendet haben. Für Projektpatenschaften kamen im vergangenen Jahr rund 4800 Euro an Spenden zusammen.

Geroldine Ondrusek verwies darauf, dass sowohl 2017 als auch 2018 Container mit hauptsächlich gebrauchten Nähmaschinen, aber auch Fahrrädern und anderen Hilfsgütern nach Ruanda geschickt wurden. Ein Wagen voller Möbel ging in den Kosovo, Sommerkleidung wurde nach Togo geliefert.

"Dort herrscht Diktatur"

Einen Einblick in die Finanzen der Hilfsaktion gewährte Christiane Eschenbeck, die die wichtigsten Einnahmen und Ausgaben auflistete. Dank zollte sie allen Unterstützern. Die Spenden des Vereins gingen hauptsächlich an Pater Danko, Dr. Uta Elisabeth Düll und Irene Baumgartner für ihre Projekte in Ruanda.

"Solidarität"-Gründerin Geroldine Ondrusek betonte, dass die Patenschaften für Ruanda eminent wichtig seien, zumal die Situation dort immer schlechter würde. "Wir dürfen die Kinder nicht alleine und auf dem Trockenen sitzen lassen", appellierte sie. Aktuell herrsche dort eine große Hungersnot. Die Hilfe für Ruanda sollte unbedingt weiterlaufen, auch wenn die politische Lage verworren sei: "Dort herrscht Diktatur", betonte Ondrusek.

Unter den Mitgliedern schloss sich eine intensive Diskussion an, wie die "Aktion Solidarität" weiterarbeiten soll. Einig waren sich alle, dass es weitergehen müsse, schon um den Kindern und ihren Familien in Ruanda helfen zu können.

Betretene Stille herrschte bei den Mitgliedern, als die Vorsitzenden ihren Rücktritt bekannt gaben. Bild: kro
Betretene Stille herrschte bei den Mitgliedern, als die Vorsitzenden ihren Rücktritt bekannt gaben.
 
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