Tirschenreuth
21.09.2018 - 14:12 Uhr

Soziales Gewissen anregen

Geht es um soziales oder gesellschaftliches Engagement steht die KAB Tirschenreuth in erster Reihe. Alleine die Spendengelder, die an unterschiedlichste regionale und überregionale Projekte verteilt werden, drücken das aus.

Die KAB ehrt in der Jahreshauptversammlung langjährige Mitglieder: (von links) Vorsitzende Rita Kraus, Kreispräses Pater Helmut Stadermann, Doris Friedrich, Präses Stadtpfarrer Georg Flierl, Klaus Friedrich, zweiter Bürgermeister Peter Gold, Karl Konrad und Vorsitzender Thomas Pinzer. Bild: heb
Die KAB ehrt in der Jahreshauptversammlung langjährige Mitglieder: (von links) Vorsitzende Rita Kraus, Kreispräses Pater Helmut Stadermann, Doris Friedrich, Präses Stadtpfarrer Georg Flierl, Klaus Friedrich, zweiter Bürgermeister Peter Gold, Karl Konrad und Vorsitzender Thomas Pinzer.

Im vergangenen Jahr spendete die Einrichtung insgesamt 2400 Euro, die bei Vereinsveranstaltungen erwirtschaftet wurden. Alleine aus dem Fastenessen gingen 900 Euro an Misereor. Auch die Einnahmen aus dem Töpfer- und Weihnachtsmarkt gingen an Bedürftige. In diesem Zusammenhang richtete Vorsitzender Thomas Pinzer seinen ausdrücklichen Dank an alle Helfer und Kuchenspender. Ohne deren Mithilfe könnten die zahlreichen Veranstaltungen nicht durchgeführt werden, denn auch für die Beteiligung am heimischen Bürgerfest, brauche es verlässliche Mitstreiter.

Traditionell gibt es in der Jahreshauptversammlung der KAB deutliche Statements der Ehrengäste. So verwies der Vorsitzende auf das aktuelle Leitthema der KAB. "Reichtum umverteilen - Die KAB fordert mehr Steuergerechtigkeit". Thomas Pinzer stellte fest, dass es in Deutschland zwar so viel Reichtum wie noch nie gebe, jedoch jeder sechste Einwohner von Armut und Ausgrenzung betroffen sei. Nur ein kleiner, sehr reicher Teil der Gesellschaft setze sich finanziell immer weiter ab. Es sei durchaus möglich ein besseres und gerechteres Land zu schaffen, wenn der vorhandene Reichtum vernünftig verteilt werde und die Steuereinnahmen gerecht eingesetzt würden.

Forderungen an Politik

Viele Alleinerziehende, behinderte Menschen, Leiharbeiter oder Minijobber würden immer mehr ins Abseits geraten. Die Einkommen der Beschäftigten seien weit hinter der Entwicklung der Gewinne und Vermögenseinkommen zurückgeblieben. Trotzdem wurden Steuern auf große Vermögen, hohe Einkommen und Gewinne gesenkt. Deshalb brauche es endlich wieder eine neue, gerechtere Politik. Er forderte eine bessere soziale Absicherung und stärkere Rechte der Beschäftigten, der kleinen Selbstständigen, der Erwerbslosen, Rentner, für Kinder und Familien, für Menschen mit Behinderung und für Schutzsuchende. Auch brauche es mehr Personal für Kindereinrichtungen, Schulen, Gesundheitswesen und Pflege. Nicht zu vergessen eine ökologisch nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung, die Bereitstellung und den Bau von bezahlbaren Wohnungen und nicht zuletzt eine bedarfsdeckende Finanzausstattung für Städte und Gemeinden.

Stadtpfarrer Georg Flierl wusste, dass die Situation durch die Globalisierung nicht leichter geworden sei. Die Anliegen der KAB seien berechtigt. Allerdings hätten auch einige "Wohlbetuchte" ein soziales Gewissen. Doch könne jeder Einzelne etwas für eine soziale Verbesserung tun. Etwa im engeren Umfeld etwas aufeinander achten, unabhängig davon wie hoch der Kontostand des anderen sei.

Kreispräses Pater Helmut Stadermann bezog sich auf die Studie im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz über die Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche. Es sei ein sehr bedrückendes Thema. Trotzdem dürfe man sich in seinem eigenen Glauben nicht beirren lassen.

Kreisstadt steht gut da

Stellvertretender Bürgermeister Peter Gold stimmte seinen Vorrednern zu, erklärte jedoch, dass Deutschland zwar reich sei, aber nicht das reichste Land. Es brauche durchaus Verbesserungen. Eine Kommune könne nur mit den Einnahmen aus der Gewerbesteuer ihre Aufgaben erledigen. Der Stadt Tirschenreuth gehe es diesbezüglich gut.

Trotzdem sollte jeder, dem es gut gehe, darüber nachdenken etwas abzugeben. Auch könne er es nicht gutheißen, wenn grundlos befristete Arbeitsverträge geschlossen würden. Und für Leiharbeit müsse es ein zeitliches Limit geben. Die Menschen bräuchten Perspektiven und Sicherheit.

Mitgliederehrung:

Für ihre 25-jährige Treue zur KAB wurden heuer Karl Konrad, Klaus Friedrich, Doris Friedrich, Johann Ries, Christine Böhm, Renate Faget, Margot Gleißner und Franz Kühn geehrt.

 
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