Wie viele Einwohner hat Deutschland eigentlich genau? Wie leben die Menschen hier? Welchen Schulabschluss haben sie? Welchen Beruf? Solche Fragen sind für Entscheidungen in Wirtschaft und Politik wichtig. Turnusgemäß sollen sie alle zehn Jahre im Rahmen des Zensus beantwortet werden. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Befragungen diesmal um ein Jahr auf 2022 verschoben. Ab Mitte Mai werden nun Informationen von zahlreichen Bürgern abgefragt, auch im Landkreis Tirschenreuth.
Dafür hat die Erhebungsstelle des Landkreises 160 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte – sie bekommen eine Aufwandsentschädigung – geschult. "Diese Interviewer wurden sorgfältig ausgewählt und schriftlich zur Verschwiegenheit verpflichtet", erläutert Angela Zahner, Leiterin der Erhebungsstelle, in einer Pressemitteilung. Die Befrager verfügen über einen Erhebungsbeauftragten-Ausweis, der mit einem gültigen Lichtbildausweis bei den Befragungen vorzuzeigen ist.
Schriftliche Ankündigung
Zahner weist darauf hin, dass seit Anfang Mai die Interviewer mit einer Vorbegehung der ausgewählten Adressen begonnen haben. "Sie schauen sich die Situation vor Ort an und nehmen die Daten der Klingelschilder auf", ergänzt Jürgen Besold, stellvertretender Leiter der Erhebungsstelle, auf Nachfrage. Darauf folgt die Terminplanung und dann erhalten die betroffenen Bürger ein offizielles Schreiben mit Terminvorschlag, der ein bestimmtes Zeitfenster enthält, Infoflyer und rechtlicher Unterrichtung.
„Im Landkreis Tirschenreuth werden um die 6000 Adressen unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um rund 20.000 Befragungen“, erklärt Zahner. Die Adressen wurden durch ein mathematisches Verfahren zufällig ausgewählt. Bei den anschließenden persönlichen Befragungen, die ab 15. Mai starten, werden Fragen zum Haushalt und der darin lebenden Personen gestellt. Ein Teil der Befragten muss weitere Fragen beantworten, beispielsweise zur Schul- und Ausbildung und Erwerbstätigkeit. "Es werden keine Fragen zur Höhe des Einkommens/Vermögens gestellt", betont Zahner. Die erteilten Auskünfte würden ausschließlich statistischen Zwecken dienen und nicht an andere Stellen weitergegeben. Datenschutz habe oberste Priorität.
Zur Auskunft verpflichtet
Die Dauer der Befragung beträgt zwischen fünf und zehn Minuten pro Person. Es sei für die Befragung nicht notwendig, dass Interviewer die Wohnungen betreten. Wichtig zu wissen ist auch, dass die ausgewählten Bürger zur Auskunft verpflichtet sind. Bis zum 6. August soll die Einholung der Daten für den Zensus abgeschlossen sein.
Weitere Informationen gibt es unter www.kreis-tir.de/landkreis-tirschenreuth/zensus-2022 oder direkt bei der Erhebungsstelle Landkreis Tirschenreuth, Telefon 09631/79822-31 oder E-Mail zensus[at]tirschenreuth[dot]de. Unabhängig von der Haushaltsbefragung im Rahmen des Zensus 2022 können Bürger auch von der Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) oder vom jährlichen Mikrozensus („kleine Bevölkerungszählung“) betroffen sein. Diese Befragungen laufen nicht über die örtliche Erhebungsstelle des Landkreises Tirschenreuth.
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