Jede Schulabschlussfeier hat ihre Besonderheiten und wird von der Individualität der Bildungseinrichtung gestaltet. So auch in Tirschenreuth, wo Rektorin Uschi Huber sechs Schüler aus dem Sonderpädagogischen Förderzentrum entließ. Dennoch begrüßte sie viele Ehrengäste. Die Schulleiterin verabschiedete ihre Absolventen mit einem speziellen "Medikament" namens "Lern- und Arbeitslust forte". Dies werde angewandt bei chronischer Anstrengungsunlust und Lernmüdigkeit sowie bei Lernverstimmung, scherzte sie. Es helfe gegen "leichten Schwindel", sprich Entschuldigungen, oder bei Bewusstseinsveränderungen, die dazu führten, keine Ahnung mehr von zu erfüllenden Aufgaben zu haben.
"Ihr kennt die Anzeichen, gell?", wandte sich Huber an die jungen Leute. Sie legte ihnen zudem die Bereitschaft zu beruflichen und persönlichen Leistungen, lebenslänglichem Lernen und Einsatzbereitschaft ans Herz. "Vertraut auf eure Ausbilder und Lehrer", sagte die Rektorin. Immer wieder werde man in Situationen kommen, die Angst, Schmerz oder Ohnmacht erzeugten. Dagegen würden die Erfolge Kraft und Lebenslust spürbar machen. "Entdeckt eure eigenen Fähigkeiten und Qualitäten", appellierte sie an die Absolventen, nun das Leben frei vom Schulalltag selbst in die Hand zu nehmen.
Jeder habe wohl einmal wie im Lied "Hurra, die Schule brennt" seine Schule weit weg gewünscht, meinte stellvertretender Landrat Alfred Scheidler. "Je weiter dann die Schulzeit weg liegt, umso mehr erinnert man sich nur noch an das Positive daran." Zweiter Bürgermeister Peter Gold sprach das lebenslange Lernen an, das auch spannend sein könne. Solch eine Abschlussfeier sei sehr emotional für Kinder, Schüler und Eltern gleichermaßen, sagte er weiter und wünschte den Absolventen von ganzem Herzen, dass sie ihren neuen Lebensabschnitt gut meistern.
Mit einem kleinen Kreuz als Geschenk und der Einladung zu einer kostenlosen, zweitägigen Teilnahme an einer Jugendfreizeit in Berlin überraschte die evangelische Pfarrerin Stefanie Schön die Schüler. Klassensprecherin Selina Kuderen bedankte sich bei der Schulleiterin und den Lehrern für die Betreuung während der Schulzeit. Das letzte Schuljahr sei für alle eine große Herausforderung gewesen, sagte sie. Auf der faulen Haut liegen sei da nicht möglich gewesen.
Für Unterhaltung sorgten drei Schülerinnen mit einem gelungenen Sketch über die gute, alte Schreibmaschine. Außerdem sorgte die Flötengruppe einfühlsam für musikalische Einlagen. Vor der Zeugnisausgabe hatte die Rektorin die Aufgabe, zudem fünf Lehrkräfte zu verabschieden. Mit Blumen und herzlichen Worten entließ sie Hanne Chrobok und Elisabeth Zenisch als Religionslehrerinnen sowie die Lehrerinnen Christa Völkl, Veronika Gradl-Keis und Monika Beier in den Ruhestand.
"Wir sind alle sehr stolz auf euch", lobte die Schulleiterin schließlich alle sechs Absolventen für ihre Prüfungsleistungen. Ins Berufsleben oder ins weitere Lernen in einer weiterführenden Bildungseinrichtung gehen die Absolventen Mauritio Rieß, Adrian Reiter, Selina Kuderen, Sandra Ruppert, Pascal Wedlich und Ismael Burger.
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