(rti) Vor einigen Monaten ist der Landkreis dem Verein "Bündnis Hamelner Erklärung" beigetreten. "Es geht darum, die betroffenen Kommunen der Süd-Ost-Link-Stromtrasse bei den Planungen zu unterstützen und zu begleiten", erinnerte Roland Grillmeier an die Hintergründe. Er leitete für den verhinderten Landrat Wolfgang Lippert die Kreisausschusssitzung.
Der Mitterteicher Bürgermeister, dessen Gemeinde auch betroffen ist, machte deutlich, dass er sich vom Netzbetreiber Tennet nicht ausreichend informiert fühle. "Die Inbetriebnahme ist 2025. Höchste Zeit also, dass wir uns damit noch intensiver beschäftigen."
Drei Fragen
Tief in die Materie hat sich der Hofer Landrat Oliver Bär eingearbeitet. Er ist auch Vorsitzender des Ausschusses zum Süd-Ost-Link im Verein "Bündnis Hamelner Erklärung". Die Frage des Bedarfs, also den Bau der Stromleitungen, könne er nicht klären. Ihm gehe es darum, den Planungsprozess bestmöglich zu steuern. Denn er wisse, mit welchen Folgen zu rechnen sei. "Schließlich war ich früher selber als Anwalt auf diesem Gebiet tätig."
Das "Bündnis Hamelner Erklärung" biete die Möglichkeit, dass "wir als Landkreise geschlossen der Bundesfachplanung gegenüberstehen". Dabei gebe es drei entscheidende Fragen: Wie schaut die Technik aus? Wie wird die Entschädigung gestaltet? Wie kann zusammen auf das Planfeststellungsverfahren eingewirkt werden?
Noch nicht abschließend geklärt sei, welche Technik bei der Erdverkabelung des Süd-Ost-Links angewendet werde. Bär überraschte die Kreisräte mit der Aussage, dass es möglicherweise die Chance gebe, die erforderliche Stromtrassenbreite zu halbieren. Bisher gebe es keine eindeutigen Angaben über die erforderliche Breite des Kabelgrabens und der Trasse.
Die Breite habe nicht nur Folgen für den Ressourcenverbrauch, sondern auch für die Möglichkeiten der erwünschten Bündelung mit vorhandener Infrastruktur wie Autobahnen. Der Einsatz der 525-Kilovolt-Kabeltechnologie (anstatt 380 Kilovolt) könnte die erforderliche Trassenbreite halbieren. Die Netzbetreiber würden dies momentan austesten.
"Ich kann nicht fassen, dass noch nicht feststeht, welche Kabeltechnologie verwendet werden soll. Das finde ich äußerst merkwürdig", äußerte sich Uli Roth (SPD). Ely Eibisch (Freie Wähler) verwies auf die Probleme der Grundstückseigentümer wegen der Entschädigung. Für Landrat Bär ist das "Bündnis Hamelner Erklärung" hier genau der richtige Katalysator: "Wir haben die Möglichkeit, in diesem Bereich das Entschädigungsrecht zu verändern, da wir nicht wissen, welche Auswirkung die Erdverkabelung haben wird."
Verlauf noch offen
Welche Route der Süd-Ost-Link durch den Landkreis Tirschenreuth nimmt, steht noch nicht fest. "Wir werden drei Stränge haben, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen", erklärte Oberregierungsrätin Regina Kestel (siehe Grafik). Abschließend stellt Grillmeier fest, dass es wichtig sei, den Informationsfluss für den Landkreis und die Kommunen hoch zu halten. "Irgendwo wird die Leitung durchgehen. Aber wir wollen am Ende sagen: 'Wir haben das Beste rausgeholt'."













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