Rund zweieinhalb Stunden lang informierte Tennet die vom Süd-Ost-Link betroffenen Städte und Gemeinden am Donnerstag im Innovision-Center in Weiherhammer über den Stand des Verfahrens und die nun gewählte Trasse. Für die Bürgermeister aus dem Landkreis Tirschenreuth war das Ergebnis sehr ernüchternd. Im Landkreis Tirschenreuth ist die frühere Vorzugstrasse nun auch die Endtrasse, in der jetzt möglichst schnell der Verlauf der unterirdischen Stromleitung geplant werden soll.
Der Mitterteicher Rathauschef Roland Grillmeier zeigte sich nach der Veranstaltung in Weiherhammer ziemlich enttäuscht. "Aus Sicht von Tennet und der Bundesnetzagentur ist die Trasse nun fix", berichtete er Oberpfalz-Medien am Telefon. Es sei sehr deutlich geworden, dass etliche Kommunen der Meinung sind, dass ihre Einwände und Bedenken beim bisherigen Verfahren nicht entsprechend gewürdigt worden seien. "Es haben bereits einige Gemeinden Widerstand angekündigt", sagt Grillmeier.
Der Zweite Bürgermeister Peter Gold aus Tirschenreuth wird konkreter. Keiner habe ihm bislang erklären können, warum die Trasse bei Tirschenreuth zuerst einer Gasleitung folge und dann plötzlich diese bereits für eine Versorgungsleitung genutzte Strecke verlasse. "Das ist etwas, was ich überhaupt nicht verstehen kann."
Auch nach der Vorstellung des endgültigen Korridors gibt es viele Politiker, die sich weiter für die Prüfung einer Alternativtrasse entlang der Autobahn aussprechen. Auch im Landkreis Tirschenreuth. Über die Landräte und die Abgeordneten der Region werde man versuchen, Tennet und die Bundesnetzagentur doch noch dazu zu bringen, sich in diese Richtung zu bewegen, kündigt der Mitterteicher Grillmeier an. Die Stadt- und Gemeindechefs wurden in Weiherhammer auch über die weiteren Verfahrensschritte aufgeklärt. Nächster Schritt sollen nun Bürgerforen sein.
Tennet kündigte zudem am Donnerstag in einer Pressemitteilung an, für einen Teilbereich zwischen Hof und Marktredwitz am heutigen Freitag den ersten Antrag auf Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens bei der Bundesnetzagentur zu stellen. Im Januar 2020 solle der Antrag für den Abschnitt zwischen Marktredwitz und Pfreimd, in dem auch der Landkreis Tirschenreuth liegt, folgen. Tennet: "Damit wird nun das Verfahren eingeleitet, an dessen Ende der flurstückscharfe Verlauf der Erdkabelverbindung entschieden wird". Die verbindliche Festlegung des Korridors zwischen Hof und Pfreimd sei auf "Grundlage der Hinweise aus der Öffentlichkeit und weiterer Daten" erfolgt, versichert Tennet. Um den ambitionierten Zeitplan bis 2025 einzuhalten, seien die Planungen bereits parallel zur Bundesfachplanung angestoßen worden. Die Bundesnetzagentur werde die eingereichten Unterlagen auf Vollständigkeit prüfen und anschließend Antragskonferenzen ausrichten, zu denen Träger öffentlicher Belange, Umweltverbände und Landesbehörden eingeladen würden. Auch interessierte Bürger könnten daran teilnehmen.
Der Süd-Ost-Link soll in Wolmirstedt bei Magdeburg beginnen; Endpunkt ist der Bereich am Kernkraftwerk Isar bei Landshut. Tennet plant die Trasse in Bayern.
Im Landkreis Tirschenreuth plant Tennet zwei Bürgerforen. Weitere finden in den Nachbarlandkreisen statt. Alle Veranstaltungen beginnen um 15 Uhr und sollen bis etwa 19 Uhr dauern. Montag, 13. Januar, in der Max-Reger-Halle, Weiden Mittwoch, 15. Januar, in der Volksschule (Turnhalle), Püchersreuth Montag, 20. Januar, im Hotel Seenario, Tirschenreuth Dienstag, 21. Januar, in der Petersklause, Großbüchlberg, Mitterteich Mittwoch, 22. Januar, im Festsaal von "Bergbräu", Arzberg














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