Erste Unterkunft der achttägigen Pilger-Studienreise nach Israel war das Kibbutz-Hotel "Nof Ginosar" in Galiläa direkt am See Genezareth. In Kapernaum, am Nordufer des Sees, erlebten die Besucher die erste Wirkungsstätte Jesu mit Synagoge und Petrushaus. In dieser Gegend hielt Jesus auch seine Bergpredigt. In Akko, einer orientalischen Hafenstadt, wurde die unterirdische Kreuzfahrerfestung der Johanniter besucht, ein imposanter Bau aus dem Mittelalter.
Der folgende Tag gehörte Nazareth, die Stadt, in der Jesus seine Jugend verbrachte. Im Ortskern steht die Verkündigungsbasilika, die größte christliche Basilika im Nahen Osten. Nach einer kurzen Fahrt bestand die Möglichkeit an Quasr-al-Yahud, der Taufstelle Jesu am Jordan, wenigstens ein Fußbad zu nehmen. Der Jordan ist teilweise Grenzfluss zu Jordanien.
Weiter ging es durch die 2000 Jahre alte Stadt Jericho nach Jerusalem in die zweite Unterkunft der Reise, dem Gästehaus St. Charles, das von Borromäus-Schwestern geführt wird. Interessant war das ultraorthodoxe Judenviertel "Mea Shearim" im Westteil der Stadt, in dem noch Jiddisch gesprochen wird. Kennzeichen männlicher ultraorthodoxer Juden sind schwarze lange Kleidung, ein pelzbesetzter Hut (Streimel) und Seitenlocken (Peiyot). Ultraorthodoxe Frauen bewegen sich mit Perücke oder Kopftuch in der Öffentlichkeit, manche sind darunter kahl geschoren. Im arabischen Viertel herrschte in den engen Gassen mit orientalischem Flair Ramadan-Atmosphäre mit süßen Köstlichkeiten und allerlei Gerüchen, die von den verschiedensten Kräutern stammten. Etwas Besonderes, die Klagemauer am Abend zum Jüdischen Fest "Lag baOmer" am 33. Tag nach Pessach, einem der wichtigsten Feste des Judentums. Während an der Mauer gebetet wurde, tanzte man in unmittelbarer Nähe ausgelassen nach Lautsprechermusik um ein Lagerfeuer.
Der Donnerstag gehörte dem Tempelberg mit Felsendom und Al-Aqsa-Moschee. Eine Kreuzwegandacht, geführt von Pfarrer Thomas Thiermann, mit den einzelnen Stationen in der Via Dolorosa war für alle Beteiligten ein überwältigendes Erlebnis. Der Höhepunkt der Reise war der Besuch der Grabeskirche mit dem Grab Jesu in der Grabeskapelle.
Am Freitag wurde nach eine langen Fahrt zwischen Totem Meer und Judäischer Wüste die Festung Massada erreicht. Bei 43 Grad war der Besuch des Weltkulturerbes schon sehr anstrengend. Am vorletzten Tag wurde Bethlehem besucht. Zuvor genoss die Gruppe aber vom Ölberg einen herrlichen Blick auf Jerusalem. In Bethlehem, eine inzwischen muslimische Stadt, steht die frühchristliche Geburtskirche mit der Geburtsgrotte. Am letzten Tag wurde das Holocaust-Museum Yad Vashem besucht. Die "Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust", ist die bedeutendste Gedenkstätte, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und ist wissenschaftlich dokumentiert.
Die Leitung und Organisation der Reise hatte Dr. Max Schön mit seiner Frau Doris. Pfarrer Thomas Thiermann aus Plößberg war die "geistliche Begleitung". Mit seinen "Morgenimpulsen" stimmte er immer auf den jeweiligen Tag ein.
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