Tirschenreuth
25.11.2018 - 15:28 Uhr

Unterstützung kommt aus der Luft

Die Drohnenspezialisten vom BRK Tirschenreuth haben im vergangenen Jahr zahlreiche Einsätze und Übungen unterstützt. Schon jetzt ist sicher, die Fachgruppe UAS (Unmanned Aerial System) ist im Aufwind und für zukünftige Aufträge gewappnet.

von DTR
Nach der Fluganmeldung, den Abflugkontrollen und Absprachen mit der Einsatzleitung kann die Drohne starten. Bild: dtr
Nach der Fluganmeldung, den Abflugkontrollen und Absprachen mit der Einsatzleitung kann die Drohne starten.

Schon 2015 begann beim Tirschenreuther BRK die Planung für eine unterstützende Drohnenfachgruppe. Durch eine Spende vom Lions-Club Weiden mit Unterstützung von den Zahnärzten der Region konnte das in Bayern einzigartige Pilotprojekt 2017 realisiert werden. Bei einem Wert von gut 40.000 Euro für die Spezialausrüstung und den zugehörigen QX8-Multicopter von ZEN-Drones wird schnell klar, dass es sich hier um kein Spielzeug handelt.

Auch die aufwendigen Abflugkontrollen und der eigentliche Flugbetrieb fordert den Bedienern einiges ab. So wird hier im Regelfall vom Piloten gesteuert, während der Copilot Zugriff auf die drei installierten Kameras inklusive Wärmebild hat.

Übersicht und Aufklärung

Wie vielfältig die Einsatzbereiche sind, konnte die Fachgruppe zuletzt auf der Feuerwehr-Großübung auf dem Gelände des Liebensteiner Kartonagenwerkes beweisen. Hierbei vermittelte das Flugteam nicht nur eine gute Übersicht über die Gesamtlage, sondern klärte auch über Brandherde mittels Wärmebild auf. Neben Lageinformationen an die Einsatzleitung per Funk bietet die UAS dann sogar Livebild und Livestream für die Einsatzkräfte.

Die Drohnenpiloten bringen ihr Wissen aus mittlerweile gut 30 Übungseinsätzen ein. Ihre Erfahrung konnten die Tirschenreuther Experten schon letztes Jahr beim Cross-Media-Day des DRK in Berlin einbringen. Dort waren Social Media und digitale Innovation die Themen.

Möglichst realitätsnah

"Wir versuchen, so realitätsnah wie möglich zu üben und dabei stetig den Umgang mit dem Fluggerät zu optimieren", erklärt Gerald Wagner, Fachgruppenleiter der UAS-Einheit. Auch wenn die Piloten nicht im Auftrag von Landwirten Felder abfliegen würden, so seien auch solche Einsätze speziell als Vorbereitung für die Vermisstensuche nützlich.

Wenn die Einheit nicht praktisch übt, stehen interne Schulungen an. Diese reichen von der Materialkunde, über die Inbetriebnahme und die Steuerung der Drohne, bis zur Nachbearbeitung des Foto- und Videomaterials.

Ärger mit Schaulustigen

Probleme gebe es ab und zu mit Schaulustigen oder Personen, die sich durch die Drohne gestört fühlten. "Ärgerlich ist es gerade dann, wenn der abgesperrte Start- und Landebereich aus Neugier betreten oder die Piloten gestört werden." Deshalb ist das junge Team auf zahlreichen Informationsveranstaltungen aktiv. Auf Messen, bei der Feuerwehr, auf Schulungen: Bei gut 30 Terminen stellte die UAS das Arbeitsgerät - die Drohne - und dessen Möglichkeiten vor.

Erst zwölf Einsätze

Die Fachgruppe hatte erst zwölf "scharfe" Einsätze. Die Drohnenspezialisten werden aufgrund von Unwissenheit noch zu selten alarmiert. "Besonders bitter war eine Ablehnung an der Einsatzstelle durch die Feuerwehr und eine anschließende Hinzunahme eines privaten Copterpiloten", beklagt der Fachgruppenleiter der UAS. Bei Vorstellungen für Vereine und Schulen ginge es hingegen speziell um die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung, um zukünftige Störungen im Einsatzbetrieb zu verringern.

Das Team will sich technisch aber auch personell noch weiterentwickeln. Zum einen stehen die Planungen für ein Einsatzfahrzeug, bei dem das Material sicher verstaut ist, in den Startlöchern. Zum anderen ist auch eine zusätzliche kleine, wendigere Drohne für Übungsflüge oder Einsätze im Gespräch. "Wir suchen auch ständig technikbegeisterten Nachwuchs", erzählt Wagner.

Nicht der typische Rotkreuzler sei die Zielgruppe, sondern eher ambitionierte Modellbauer und -flieger sowie Bildbearbeitungsspezialisten.

Zuletzt konnten die Spezialisten der UAS bei einer Feuerwehr-Großübung beim Liebensteiner Kartonagenwerk unterstützen. Bild: dtr
Zuletzt konnten die Spezialisten der UAS bei einer Feuerwehr-Großübung beim Liebensteiner Kartonagenwerk unterstützen.
Das Team bietet der Einsatzleitung auf Übungen und im Ernstfall einen klaren Blick auf das Lagebild. Bild: dtr
Das Team bietet der Einsatzleitung auf Übungen und im Ernstfall einen klaren Blick auf das Lagebild.
Neben den scharfen Einsätzen und Großübungen bildet sich das Team theoretisch und praktisch stetig selbst fort. Bild: dtr
Neben den scharfen Einsätzen und Großübungen bildet sich das Team theoretisch und praktisch stetig selbst fort.
Neben den scharfen Einsätzen und Großübungen bildet sich das Team theoretisch und praktisch stetig selbst fort. Bild: dtr
Neben den scharfen Einsätzen und Großübungen bildet sich das Team theoretisch und praktisch stetig selbst fort.
Egal ob hochauflösende Echtzeitübertragungen im Livestream oder Aufnahmen der Wärmebildkamera, die Einsatzbereiche der UAS sind weit gefächert. Bild: UAS BRK
Egal ob hochauflösende Echtzeitübertragungen im Livestream oder Aufnahmen der Wärmebildkamera, die Einsatzbereiche der UAS sind weit gefächert.
Egal ob hochauflösende Echtzeitübertragungen im Livestream oder Aufnahmen der Wärmebildkamera, die Einsatzbereiche der UAS sind weit gefächert. Bild: UAS BRK
Egal ob hochauflösende Echtzeitübertragungen im Livestream oder Aufnahmen der Wärmebildkamera, die Einsatzbereiche der UAS sind weit gefächert.

Zuletzt konnten die Spezialisten der UAS bei einer Feuerwehr-Großübung beim Liebensteiner Kartonagenwerk unterstützen. Hier der Artikel mit dem Video zur Übung.

 
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