Tirschenreuth
07.06.2023 - 11:57 Uhr

Vier Totentanz-Darstellungen im Blick

Er sehe den eigenen Tod jetzt viel entspannter, meinte ein Teilnehmer am Ende der Fahrt zu vier Totentanz-Darstellungen. Die Volkshochschule Tirschenreuth hatte die Fahrt organisiert. Reiseleiter Friedrich Wölfl hatte die Fahrt laut Mitteilung als Abschluss seiner vierteiligen Vortragsserie „Totentänze im europäischen Kontext“ konzipiert.

Die knapp zwei Dutzend Teilnehmer waren zunächst in der Wondreber Totentanz-Kapelle. Wölfl erläuterte die Entstehungsgeschichte: Die Grau-in-Grau-Szenen in den Deckenkassetten seien kurz nach 1700 entstanden. Im Mittelpunkt stehen die auf die dörfliche Lebenswelt bezogenen Situationen mit Bezügen zur Heiligen Schrift und auf weitere Symbole religiöser Volkskunst. Mit dem „Memento mori“-Gedanken verbunden sei stets die Aufforderung, den „guten Tod“ zu sterben, also zu jeder Stunde vorbereitet zu sein. Nur so könne man dem „zweiten Tod“, der ewigen Verdammnis, entgehen.

Obwohl nur wenige Jahrzehnte vorher entstanden, verweist der Rodinger „Reigentanz“ auf frühere Traditionen des europäischen Totentanzes. Einen anderen Schwerpunkt setzten an der dritten Station die Wandbilder in der achteckigen Kapelle in Haselbach nahe Mitterfels. Dort sahen die Teilnehmer Reste von Motiven, die – anders als in Wondreb – auch die kirchliche Hierarchie kritisch in den Blick nehmen. Noch einmal anders dann die Darstellungen in der Friedhofskapelle St. Peter in Straubing: Hier finden sich großflächige farbige Paar-Darstellungen. Entstanden sind sie ein halbes Jahrhundert nach Wondreb.

 
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