Damit hat die AWO-Vorsitzende der Ortsgruppe Tirschenreuth wirklich nicht gerechnet: Zur traditionellen AWO-Weihnachtsfeier waren über 100 Gäste gekommen, was den großen Pfarrsaal bis in die hinteren Reihen bestens ausgefüllt hat.
Aber nicht nur die Gäste kamen diesmal zahlreich. Marianne Scheffler konnte unter den Besuchern auch die Geistlichen, Regionaldekan Pfarrer Georg Flierl und Kaplan Daniel Fenk, sowie von politischer Seite Bürgermeister Franz Stahl, Zweiten Bürgermeister Peter Gold und Stellvertretenden Landrat Alfred Scheidler sowie von AWO-Seite die Zweite Kreisvorsitzende Susi Bittner willkommen heißen. Besonders begrüßte sie auch Klaus König, der wie Rosa Zeitler an der Zither mit seiner Veeh-Harfe weihnachtliche Weisen anstimmte. Klaus König hatte erst tags zuvor seinen 40. Geburtstag gefeiert, wozu ihn Scheffler nachträglich gratulierte. Nach einer Einstimmung mit der Zither von Rosa Zeitler erinnerte Marianne Scheffler an die Gründung der AWO genau vor 100 Jahren. Sie resümierte über das Christkind und dessen Geburt, was auch eine Erwartungshaltung bei den Menschen auslöse. Im christlichen Verständnis sei es das Warten auf Jesus. Aber man warte auch immer darauf, was weiter komme. Scheffler riet den Gästen, sich nicht zu Gefangenen von ständigem Pessimismus machen zu lassen. "Orientieren Sie sich an dem Guten", sagte Scheffler und bedankte sich bei ihren Mitstreitern für die Arbeit im Jahresverlauf.
Man könne nicht Gott und dem Mammon dienen, sprach Regionaldekan Georg Flierl die immer früher und immer häufiger rein kommerziellen veranstalteten Weihnachtsmärkte an. Weihnachten wäre kalt und leer, wenn am Ende nur mehr Kommerz bleibe. Weihnachten sei das Fest der Liebe, was eine echte Hingabe zu Gott bedeute. Auch Flierl dankte den Anwesenden für ihr Engagement. Ohne Herausforderungen würde die Welt stillstehen, zitierte Bürgermeister Franz Stahl einen Unternehmer zum Thema "Zukunftsangst". Gleichzeitig brauche man aber auch das Ehrenamt in Tirschenreuth. Dies seien Dinge, die eine Stadt unwahrscheinlich bereichern und positiv darstellen. Oftmals sei Weihnachten von der Macht der Hetze getragen, es fehle die Ruhe. Zur AWO-Gründung vor 100 Jahren sprach Stahl die Weltkriege an. "Es muss uns bewusst sein, wie gut es uns hier geht in Tirschenreuth. Wir haben ein Dach über den Kopf, können uns alles leisten und heute hier Kaffee trinken und frei die Meinung sagen." Dies müsse man wertschätzen.
Alfred Scheidler erzählte, dass er seit zweieinhalb Monaten auch AWO-Mitglied sei. Er nannte die AWO eine tolle Einrichtung mit engagierten Menschen. Im Rahmen der Feier las die 87-jährige Ruth Würner eines ihrer Weihnachtsgedichte vor und Klaus König spielte auf seiner Veeh-Harfe.
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