Die Referentin ist in der Kreisstadt keine Unbekannte. Dr. Christel Hausding kam schon zum vierten Mal aus Langenau bei Ulm in die Oberpfalz gereist, vor 20 Jahren das erste Mal. Liebevoll gedeckte Tische luden die Frauen zu einem gemütlichen und abwechslungsreichen Frühstück ein. Dies wurde mit einem musikalischen Vortrag am E-Piano von Lukas Blei (Kreismusikschule) abgerundet. Die angebotene Kinderbetreuung sorgte auch bei den zahlreichen jungen Müttern für einen entspannten Vormittag.
Der Traum der drei Bäume
Drei Bäume, die gerne Teil eines großen Bauwerkes geworden wären, aber nur zu einer unbedeutenden Futterkrippe, einem Boot und einigen ungenutzten Balken verarbeitet wurden, so der Auftakt in das Thema "Erfülltes Leben - trotz unerfüllter Wünsche" . Knapp 140 Frauen verfolgten gespannt die kurze Lesung von Katrin Pawlitschko aus dem Buch "Der Traum der 3 Bäume". Die drei Bäume wurden später Teil von Jesu' Leben und Sterben, wodurch sich ihre Wünsche mehr als erfüllten, nur anders als ursprünglich erträumt. An diese Erzählung konnte Dr. Christel Hausding in ihrem sehr persönlichen Vortrag anknüpfen. "Wünsche gehören zum Leben. Sie sind der Motor unseres Lebens, sie bringen uns voran." Viele Wünsche seien aber nicht aus eigener Kraft realisierbar, wie etwa Gesundheit oder Kinderwunsch.
Ein Gefühl der Ohnmacht bleibe dann zurück. Wichtig sei deshalb, sich auf die positiven Dinge im Leben zu konzentrieren und an der eigenen Einstellung zu arbeiten. Letztlich sei Zufriedenheit, vor allem mit Gott als Ankerpunkt und persönliches Gegenüber im Leben, erlernbar. "Es gibt einen inneren Frieden, der auch anhält, wenn Wünsche offen bleiben und Lebensträume zerbrechen. Haben wir einen festen Stand bei Gott? Aus dem Vertrauen auf seine Macht, verändert sich meine Lebenseinstellung." Hausding fasst es mit einer Formel zusammen: "Das Leben versteht man nur rückwärts, aber man muss es vorwärts leben."
Haltung der Dankbarkeit
Es sei eine Hilfe, "wenn wir uns eine Haltung der Dankbarkeit aneignen": das Gute bewusst sehen und annehmen. Diese Sicht könne man einüben. Mit einem Zitat von Dietrich Bonhoeffer schloss die Referentin ihren Vortrag ab: "Der Mensch empfängt unendlich viel mehr als er gibt. Das ist uns zu wenig bewusst."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.