Aus diesem Grund ist es dem 93-Jährigen ein Anliegen, möglichst vielen Schülern über seine eigenen Erfahrungen zu Zeiten des Dritten Reichs mit dem Holocaust zu berichten. Unlängst war er erst wieder am Stiftland-Gymnasium, um zusammen mit seiner Frau, Dr. Dorothea Woiczechowski-Fried, von seinen schlimmen Erlebnissen zu erzählen.
Für dieses herausragende ehrenamtliche Engagement im Bereich der Erinnerungskultur hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor einigen Tagen dem Ehepaar den Verdienstorden beziehungsweise die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
Obwohl es Alexander Fried emotional jedes Mal zutiefst aufwühlt, von seinen Erlebnissen während der Zeit des Dritten Reichs zu erzählen, investiert er viel Zeit in diese Aufgabe. Fried wuchs in der Tschechoslowakei auf. Nachdem dort 1939 die Nationalsozialisten einmarschiert waren, begann die Zeit, in der die jüdische Bevölkerung verfolgt wurde. Damit war sein eigenes Leben als auch das Leben seiner Familie und das seiner Freunde in massiver Gefahr. Seine Eltern wurden deportiert und von den Nationalsozialisten ermordet. Er selbst überlebte drei Konzentrationslager sowie einen Todesmarsch.
Schier fassungslos machen die Schilderungen der Zustände, unter denen Fried in dieser Zeit leben musste. Diese unvorstellbaren Unrechtserfahrungen des Holocaust-Zeitzeugen veranlassen Fried immer wieder dazu, den Schülern deutlich zu machen, welch Wahnsinn der Nationalismus darstellt. Dementsprechend weist er immer wieder inständig darauf hin, wie wichtig es ist, dass die Jugendlichen von heute Verantwortung dafür übernehmen, dass sich die Geschichte nie wiederholt. "Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass alles dafür getan werden muss, das erneute Wachsen des Nationalismus zu verhindern und somit das unvorstellbare Leid, das Menschen in Zeiten des Nationalsozialismus erfahren mussten, nie wieder zuzulassen", so Professor Fried.
Gerade in heutiger Zeit, in der nationalistische Strömungen wieder populär zu werden scheinen, ruft Fried mit Nachdruck dazu auf, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Er appelliert an die Verantwortung der Jugendlichen, sich über die Vergangenheit zu informieren, um sich der Dringlichkeit des Kampfes gegen Nationalismus in heutiger Zeit bewusst zu werden. "Eine Jugend kann nur die Zukunft aufbauen, wenn sie die Vergangenheit kennt", sagt das Paar.













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