Das Theaterspielen gehört einfach zum Trachtenverein dazu, davon sind die „Werdenfelser“ überzeugt. Ihre Stücke suchen sie mit Leidenschaft und viel Engagement aus. „Das hat sich in den vergangenen Jahren längst herumgesprochen“, heißt es vom Verein. Die Liebe zum Detail wird laut Mitteilung wohl auch der Grund sein, warum die Theater-Aufführungen immer so gut besucht sind.
Heirats-Drama und Wetterchaos
So auch am vergangenen Wochenende, als die Werdenfelser den Dreiakter „Malefiz Donnerblitz“ auf die Bühne der St.-Peter-Turnhalle brachten und mit dem Stück Premiere feierten. Zur Handlung: Das Wetter ist das ureigenste Metier von der Blitz-Burgl (Tanja Bäuml) und der Sonnen-Res (Martina Würl). Die beiden sind Wetterhexen und treffen sich seit Jahrhunderten einmal im Jahr, um das Wetter für die kommenden zwölf Monate „auszukarteln“. Die eine verteilt Blitz, Donner, Regen oder Schneefall, die andere Sonnenschein, Schönwetterwolken oder Abendrot. Die Hauptrolle im Stück hat aber der arme Schneider Zacharias Zwirn (Florian Busl), in dessen Schneiderstube die beiden Wetterhexen diesmal ihr Treffen abhalten. Zwirn grollt gewaltig, weil er gerade von seinem Freund Wuisler (Wilhelm Busl) erfahren hat, dass seine Tochter Mona (Annalena Bauer) sich mit einem Kerl verloben will, der ihm so gar nicht gefällt. Gerade als sich der Schneider wünscht, die Verlobung seiner Tochter mit dem ungeliebten Hochzeiter durch ein Unwetter verhindern zu können, poltert es an der Tür und die düstere Blitz-Burgl möchte ihren zerfetzten Schirm reparieren lassen. Etwas irritiert über den Gast und den plötzlichen Wetterumschwung verlässt Zwirn die Stube.
In dem Moment kommt auch Blitz-Burgls Schwester, die Sonnen-Res, in die Schneiderwerkstatt. Schneider Zwirn wird umgarnt und gewährt den Schwestern Obdach, ohne zu wissen, was die beiden im Schilde führen. Im Laufe des Stücks entdeckt der Schneider, welche Macht die beiden Frauen haben, und er entwendet ihnen ihre Zauberkoffer. Zwirn will damit das Wetter so beeinflussen, dass die Verlobung seiner Tochter ins Wasser fällt. Gleichzeitig sucht seine Frau Alma (Gabi Härtl) einen Alternativschwiegersohn. Als ob die Verwirrung nicht groß genug wäre, erscheint auch noch die reiche, arrogante Ficht-Bäuerin (Hermine Busl), der „Dorfpapagei“, mit ihrem einfältigen und müden Sohn Bibi (Tim Trottmann). Sollte sich die Schneider-Tochter wirklich in diesen Langweiler verliebt haben? Da wäre Luca (Andreas Schmidkonz), der bayerische junge Mann mit italienischen Wurzeln, doch die bessere Wahl. Den aber kann die Tochter nicht leiden. Währenddessen versuchen die ungleichen Wetter-Schwestern erneut das Wetter auszuhandeln – werden dabei aber immer wieder gestört und so übernimmt der Schneider diese Aufgabe. Er lässt es donnern und blitzen, regnen und schneien und dann wieder die Sonne scheinen. Als das Wetter verrücktspielt, können nur mehr die Wetter-Feen das Schlimmste verhindern. Die Geschichte, die eigentlich schon mehr ein Märchen ist, nimmt einen völlig anderen Verlauf und gipfelt in einem überraschenden Ende. Aufgeführt wird das Stück noch zwei Mal.
Detailreiches Bühnenbild
Der Trachtenverein legt bei seinen Theaterproduktionen besonders großen Wert auf ein detailreiches Bühnenbild. Die Zuschauer der verbleibenden zwei Aufführungen dürfen wie jedes Jahr gespannt sein, was der Verein und seine Helfer diesmal als Kulisse gezaubert haben. Auch die Kostüme wurden mit großer Sorgfalt ausgewählt. Dass das Theaterstück etwas für Groß und Klein ist, bewiesen die Trachtler am vergangenen Sonntag bei der Nachmittagsvorstellung – dort gehörten viele Kinder zu den Besuchen.
Wer Interesse am Theaterspielen bekommen hat oder sich fragt, was zu den 100 Dingen gehört, die ein Bayer mal getan haben sollte – wie zum Beispiel Maibaum mit Muskelkraft aufzustellen – meldet sich per E-Mail an DWerdenfelser[at]web[dot]de .
Weitere Spieltermine
- Freitag, 10. November, um 19.30 Uhr
- Samstag,11. November, um 19.30 Uhr
- Jeweils in der St.-Peter-Turnhalle
- Einlass ist jeweils ab 19 Uhr
- Tickets im Vorverkauf bei Schreibwaren Schneider am Tirschenreuther Marktplatz, Restkarten an der Abendkasse
- Verköstigung vor der Vorstellung, in der Pause sowie hinterher
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