Tirschenreuth
03.05.2019 - 19:15 Uhr

Zwischen Europa und Sozialpolitik

Sozialministerin Kerstin Schreyer schaut in der Kreisstadt Tirschenreuth vorbei. Dabei äußert sie sich ausführlich zur Arbeits- und Sozialpolitik. Zum Abschluss bekommt die Politikerin ein besonderes Geschenk.

Mit der Europafahne präsentierte der Jugendrat Ministerin Kerstin Schreyer (Mitte) das „Spielfeld der Begegnung“, das mit EU-Fördergeldern gebaut wurde. Bild: jr
Mit der Europafahne präsentierte der Jugendrat Ministerin Kerstin Schreyer (Mitte) das „Spielfeld der Begegnung“, das mit EU-Fördergeldern gebaut wurde.

170 000 Euro kostete das "Spielfeld der Begegnung", das einst vom Jugendrat angestoßen und mittlerweile umgesetzt wurde. Gefördert wurde das Projekt mit 100 000 Euro aus EU-Mitteln als Leader-Projekt. CSA-Kreisvorsitzender Huberth Rosner erkannte darin die Bestätigung, "dass auch unsere Region von der EU profitiert". Staatsministerin Kerstin Schreyer überzeugte sich am Donnerstagabend persönlich von dem Projekt, dass ihr Jugendratssprecher Tobias Weiß vorstellte.

Im Anschluss traf sich die CSU-Familie im Sportheim des FC Tirschenreuth. Erstes Thema in ihrer Rede war die Armut. Sie rief dazu auf, gegen die seelische und soziale Vereinsamung zu kämpfen. "Die, die Kinder haben, dürfen nicht benachteiligt werden", sprach sie sich für die Mütterrente aus.

Bezüglich der Menschen mit Behinderung forderte Schreyer dazu auf, mehr und mehr Barrieren in den Köpfen der Menschen abzubauen. "Mir ist wichtig, dass wir in den Menschen mit Behinderung vor allem Menschen sehen", sagte sie. Vor allem im psychiatrischen Bereich werde vieles noch unterschätzt, dies müsse aufhören. Bezüglich der Familie meinte sie, "dass unsere Kinder keinen längeren Tag haben dürfen als wir Erwachsene selber. Kinder brauchen das Zuhause in der Familie". Die Ministerin fragte provokant: "Was ist uns die Arbeit am Menschen wert? Wenn jemand sein Auto in die Werkstatt bringt, dann muss es repariert werden, ohne dass jemand fragt, was es kostet. Wenn Kita-Gebühren erhöht werden, gibt es einen Aufschrei."

Die Sozialministerin machte deutlich, dass sie sich dafür einsetze, dass soziale Berufe besser bezahlt werden. Aber die Gesellschaft müsse dazu auch bereit sein. Abschließende Kritik übte sie an den rechtspopulistischen Parteien, die ihrer Ansicht nach mit den Ängsten der Menschen spielen. "Menschen mit Herzen können niemals AfD wählen", sagte sie unter starkem Beifall.

Im Anschluss gab es eine Podiumsdiskussion mit Bürgermeister Franz Stahl, Landtagsabgeordneten Tobias Reiß, Europakandidat Christian Doleschal und der Ministerin. Moderator Huberth Rosner hatte das Thema Ehrenamt auserkoren. Auch die Zuhörer bekamen Gelegenheit, sich aktiv einzubringen. Schnell wurde klar, dass das Ehrenamt in Tirschenreuth und der Region einen hohen Stellenwert hat. Thema war zudem eine steuerliche Verbesserung für die Ehrenamtlichen, wobei vor allem die Herangehensweise und die Vergleichbarkeit Probleme aufwarfen. Zum Abschluss überreichte Huberth Rosner der Ministerin eine Bluse, gefertigt in der Firma Hatico und nur mit Materialien aus Europa.

Vollbesetzt war das Sportheim des FC Tirschenreuth am Donnerstagabend. Bild: jr
Vollbesetzt war das Sportheim des FC Tirschenreuth am Donnerstagabend.
Staatsministerin Kerstin Schreyer. Bild: jr
Staatsministerin Kerstin Schreyer.
Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren (von links) Bürgermeister Franz Stahl, Ministerin Kerstin Schreyer, Moderator Huberth Rosner, Christian Doleschal und MdL Tobias Reiß. Bild: jr
Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren (von links) Bürgermeister Franz Stahl, Ministerin Kerstin Schreyer, Moderator Huberth Rosner, Christian Doleschal und MdL Tobias Reiß.
 
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