Für diese Untersuchung, die Rückschlüsse auf die Bestandsentwicklung der nützlichen Insektenjäger erlaubt, müssen die Naturschützer vorsichtig in Felsenkeller hinabsteigen, um die teils in Spalten versteckten, teils frei hängenden "Flattermänner" zu zählen und ihre Art genau zu bestimmen.
Keinesfalls dürfen die Tiere dabei aufgeweckt werden: Das wäre fatal, weil ihnen ein Aufwachen aus dem tiefen Winterschlaf so viel Energie rauben würde, dass sie den Winter womöglich nicht überlebten. Deshalb sind solche Zählaktionen auch nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Regierung der Oberpfalz zulässig. Doch wie lässt sich eine Fledermausart verlässlich identifizieren, wenn die schlafenden Flugsäuger ihre Flügel so um den Leib "wickeln", dass gerade einmal Nase und Ohr erkennbar bleiben? In Spalten versteckte Exemplare zeigen oft sogar nur einen Fuß, ein Stückchen Fell und etwas Flughaut.
Wie die Artbestimmung auch dann gelingt, lernten die Fledermausschützer aus den Kreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth und der Stadt Weiden bei einem Winterbestimmungsseminar, zu dem die Trabitzer Ortsgruppe des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) eingeladen hatte. Vertreter der LBV-Ortsgruppen, des Oberpfälzer Waldvereins und der Unteren Naturschutzbehörden sowie die Nordoberpfälzer Fledermausberater folgten diesem Ruf, so dass achtzehn Seminarteilnehmer im LBV-Vereinsheim im alten Burkhardsreuther Schulhaus nochmals die Schulbank drückten.
Auf die theoretische Schulung unter Leitung des Fledermausberaters für Weiden und den Kreis Neustadt/WN, Markus Liebl, folgte ein praktischer Teil mit dem Besuch dreier Bierkeller. Dort konnten prompt zur Freude aller Teilnehmer drei verschiedene Arten - Großes Mausohr, Wasserfledermaus und Braunes Langohr - nachgewiesen werden.
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