„Mensch, hier in der Disco war damals eine Stimmung.“ „Ja, und dort drüben hatte der Rademacher seinen Friseursalon.“ „Und wisst ihr noch: der Klubraum im ersten Stock – was da so alles abgegangen sein soll.“ Bei vielen der rund 50 Besucher, die am Sonntag zum „Tag der offenen Tür“ ins einstige „Memory“ kamen, weckte der Rundgang durch dieses Gebäude voller Geschichte und Geschichten persönliche Erinnerungen. Doch waren die Rundgänger auch beeindruckt vom Baufortschritt: Klar sind bereits die Konturen der Jugendbetreuungseinrichtung zu erkennen, die der Pädagogikdienstleister „Learning Campus“ im November eröffnen will. Bürgermeisterin Carmen Pepiuk führte die Gäste durch das Haus und erläuterte kenntnisreich dessen Baugeschichte. So sei das Bauwerk gleichsam von den Rändern her zusammengewachsen: „Die ältesten Gebäudeteile sind die beiden Seitentrakte aus dem 16. Jahrhundert, der Mitteltrakt folgte erst zwischen 1762 und 1765.“ Danach habe die Abtei Speinshart, die den „Meierhof“ 1752 erworben habe, die Verwaltung ihrer Hammerwerke und Eisengruben dort eingerichtet.
Nach der Säkularisierung 1803 habe das Haus vor allem als Wirts- und Wohnhaus, nach 1945 zeitweilig als Notunterkunft für Vertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland gedient. Eines der Ziele der derzeitigen Renovierung sei, das Meierhof-Hauptgebäude äußerlich so nah wie möglich an den ursprünglichen Bauzustand heranzuführen. Eine besondere erfreuliche Überraschung sei die Wiederentdeckung zweier wunderschöner barocker Sandstein-Türeinfassungen: „An diesen Stellen waren ursprünglich die Haupteingänge, die jetzt wieder dort eingebaut werden.“
Im Innern verbinde man zeitgemäße Zweckmäßigkeit mit der Rekonstruktion baugeschichtlicher Reminiszenzen, wobei die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Architekturbüro, Denkmalpflegern, Handwerkern und „Learning Campus“ „so gut klappt, wie man sich das nur wünschen kann“. Auch die um 1900 errichteten Backsteinbauten hinter dem „Memory“ werde die Gemeinde herrichten, versicherte die Bürgermeisterin: „Aber das dauert noch etwas.“













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