Trabitz
05.12.2018 - 12:43 Uhr

Kommunale „Kita“ nicht ausgeschlossen

"Nehmt euch Zeit im Gemeinderat, diskutiert das Thema gründlich durch: Hier geht es um eine elementare Investition in die Zukunft." Diesen eindringlichen Appell äußert Matthias Wegmann in der Trabitzer Bürgerversammlung.

2020 soll der Trabitzer Kindergarten-Altbau abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Wer die Trägerschaft übernimmt, steht noch nicht fest. Bild: bjp Bild: bjp
2020 soll der Trabitzer Kindergarten-Altbau abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Wer die Trägerschaft übernimmt, steht noch nicht fest. Bild: bjp

Für seinen Appell an Bürgermeisterin und Ratsmitglieder empfing Matthias Wegmann in der Bürgerversammlung (wir berichteten) lebhaften Beifall. Und nicht nur der Zessauer machte deutlich, wie sehr ihm die Zukunft des Trabitzer Kindergartens am Herzen lag: Eine gute Dreiviertelstunde dauerte die bewegte Diskussion, in der es vor allem um die künftige Trägerschaft der Kindertagesstätte ging.

Dass deren Existenz gesichert ist, daran ließ Bürgermeisterin Carmen Pepiuk keinen Zweifel. "Die Grobplanung für die Ersatzneubauten liegt vor und genügt den Kriterien für eine staatliche Förderung. Das haben die Regierung der Oberpfalz und das Kreisjugendamt bestätigt." Mit einem 50- bis 55-prozentigen Zuschuss aus Fördermitteln nach dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) könne die Gemeinde rechnen, für den Krippenneubau stehe zudem ein 35-Prozent-Zuschuss aus dem vierten Sonderinvestitionsprogramm für Kinderbetreuungsfinanzierung in Aussicht.

"Sehr gut" stünden die Chancen, dass auch der Gebäudeteil für die beiden Kindergartengruppen in den Genuss eines solchen Sonderzuschusses kommen werde, so dass es für den gesamten Ersatzneubau, der etwa 1,5 Millionen Euro koste, eine etwa 90-prozentige Förderung gäbe. Die neuen Gebäude, die für etwa 50 Kindergarten- und zwölf Krippenkinder ausgelegt würden, sollten unmittelbar westlich und nördlich des jetzigen Baues entstehen, der abgerissen werde: "Dort wird eine Spielfläche entstehen." Ein Erbpachtvertrag wird der Gemeinde als Bauherrin den Neubau auf dem kircheneigenen Grundstück ermöglichen. Pepiuk erinnerte an die ursprünglichen Pläne für eine umfassende energetische Sanierung des Altbaus. "Für den Zuschuss aus einem Sonderprogramm lagen Förderzusage und Förderbetrag vor, aber die Diözese hatte der Renovierung nicht zugestimmt."

In der neuen Pressather Seelsorgeeinheit seien nämlich laut Kirchenrecht nur noch acht Kindergartengruppen in Einrichtungen der diözesanen Kirchenstiftung statthaft. "Tatsächlich aber sind es zurzeit in Pressath, Schwarzenbach und Trabitz zwölf Gruppen. Das akzeptiert die Diözese so lange, wie an einem Kindergarten keine substanzielle bauliche Veränderung stattfindet. Eine umfassende Sanierung würde aber wie eine Neueinrichtung bewertet und nicht mehr hingenommen, der Kindergarten hätte aufgegeben werden müssen." Inzwischen habe Regensburg jedoch signalisiert, die Trägerschaft für die Kindertagesstätte niederlegen zu wollen. "Wir sind jetzt auf der Suche nach einem neuen Träger." Sobald hierüber entschieden sei, werde die Gemeinde in die Detailplanung einsteigen. "Baubeginn dürfte um die Jahreswende 2019/20 sein, die Neubauten sollen im Herbst 2020 bezugsfertig sein."

Vielen Besuchern sprach Josef Dziwok aus der Seele, als er fragte, warum nicht die Gemeinde Trabitz die Trägerschaft übernehmen wolle. Heinrich Bauer verwies auf die kommunalen Kindertagesstätten in Kastl, Kemnath und Speinshart. Diese Option stehe sehr wohl zur Diskussion, stellte Bürgermeisterin Pepiuk klar.

"Eine solche Entscheidung muss, auch unter finanziellen Aspekten, sorgfältig erwogen werden. Wir sagen aber nicht von vornherein: Wir wollen das nicht. Und auf jeden Fall wird unser wichtigstes Entscheidungskriterium nicht die Kostenfrage sein, sondern das Wohl der Kinder."

 
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