Diesmal hatte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk statt des üblichen Rechenschaftsberichts ein Sachthemen-Päckchen geschnürt - und das bot durchaus Gesprächsstoff für die rund 90 Besucher. Zum "Warmlaufen" informierte Pepiuk über die Nahwärmenetzplanung für Trabitz. 55 Haushalte hätten Anschlusszusagen eingereicht.
"Unser Beratungsbüro meint, dass sich erfahrungsgemäß noch Interessenten melden werden, sobald der Bagger anrollt." Zwei Bahnquerungen für die Versorgungsleitungen, über die das warme Heizwasser vom Biomassekraftwerk Blankenmühle nach Trabitz gepumpt werde, seien genehmigt. Die mit der Organisation betraute Energiegenossenschaft NEW werde sich demnächst wegen der Unterzeichnung der Anschlussverträge an interessierte Haushalte wenden. Die Zahl der Wärmeabnehmer sei in jedem Fall groß genug, um die Zuweisung der unverzichtbaren staatlichen Projektfördermittel sicherzustellen. Mithin könne der Leitungsbau voraussichtlich im März 2019 beginnen: "Das hängt von der Witterung ab."
Zügig einen Riegel vorschieben wollen Amt für ländliche Entwicklung Oberpfalz (ALE) und Gemeinde den "Schlammschlachten" in Pichlberg: Die komplett vom ALE aus Mitteln des bayerischen Bodenschutzprojekts "boden:ständig" geförderte zweijährige Untersuchungsphase ist abgeschlossen, ein Planentwurf für die in den nächsten Jahren zu schaffenden Regenwasserrückhalte- und -ableitungsanlagen liegt vor. "Damit sollen die Abtragung von Erdreich an den Hängen oberhalb von Pichlberg bei Starkregen eingedämmt und der Ort vor Schlammlawinen geschützt werden", hielt Pepiuk fest. Sie stellte klar, dass geplanten Regenwasserrückhaltefläche weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden könnten. "Nur bei extremem Niederschlag wird sich dort für ein oder zwei Tage Wasser sammeln." Das weitere Vorgehen erläuterte Sachgebietsleiter Frank Langguth vom ALE. So werde das ALE als Nächstes die detaillierte Projektbeschreibung erstellen und die Anhörung von "Trägern öffentlicher Belange" einleiten, danach würden die "voraussichtlich betroffenen Grundstückseigentümer" zu einer Aufklärungsversammlung eingeladen.
Ab dem zweiten Halbjahr 2019 werde das ALE dann das zweijährige "Flurneuordnungsverfahren" einleiten, das unter Federführung einer "Teilnehmergemeinschaft" (TG) die Details der Erosionsschutzmaßnahmen regelt. Die Sitzungen des TG-Vorstands seien "in der Regel öffentlich". Der Referent stellte klar, dass "Flurneuordnung" nichts mit Flurbereinigung zu tun habe und es also keine Grundtausche und Grenzverschiebungen geben solle. Pepiuk präzisierte, dass die Baumaßnahmen im Herbst 2020 ausgeschrieben und 2021 durchgeführt werden sollen.
Die auf 443.000 Euro geschätzten Kosten für das Bodenschutz-Flurneuordnungsverfahren Pichlberg würden zu 75 Prozent aus dem „boden:ständig“-Programm bezuschusst, informierte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk in der Bürgerversammlung. Hinzu komme ein zehnprozentiger „ILE-Bonus“, weil Trabitz in das „Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILE) VierStädtedreieck“ einbezogen sei: „Die Gemeinde muss somit nur 15 Prozent Eigenanteil tragen.“
Erfolgreich seien auch die Verhandlungen der Gemeinde mit dem Staatlichen Bauamt wegen Schutzmaßnahmen an der Kreisstraße Hub-Pichlberg verlaufen, freute sich die Bürgermeisterin. Das Bauamt habe sich bereiterklärt, nördlich von Pichlberg auf eigene Kosten eine „Regenrinne“ entlang einer etwa 40 Meter langen Teilstrecke anzulegen, um das von der geneigten Fahrbahn hinabfließende Regenwasser aufzunehmen. Dieses ströme dadurch nicht mehr auf einen angrenzenden Acker und trage dessen Erddecke ab, sondern fließe in einen Graben, der im Zuge der Flurneuordnung neu angelegt werde.













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