Die Geschichte der Burg Trausnitz ist bei vielen Trausnitzer Bürgern allgegenwärtig und aus dem Alltag nicht wegzudenken. Viel zu tief sitzen die Erinnerungen an die Burgfestspiele 1992 und 1997, welche die Bürger zu einer Gemeinschaft zusammenschweißte, wie sie vorher nicht vorstellbar war und die noch heute Früchte trägt.
Ein Blick in die Historie zeigt die Dimension, welche Trausnitz in der europäischen Geschichte des Mittelalters spielte. Nach dem Tod Kaiser Heinrich VII im Jahre 1313 entbrannte im Deutschen Reich ein Erbfolgekrieg zwischen dem Habsburger Friedrich dem Schönen von Österreich und dem Wittelsbacher Ludwig dem Bayer um die deutsche Königskrone. Nach jahrelangen, kriegerischen Streitigkeiten kam es am 28. September 1322 zum entscheidenden Kampf im Raum um Erharting, Mühldorf und Ampfing, der als die letzte große Ritterschlacht in die Geschichte einging. Nach zähem Ringen wurde Friedrich der Schöne von Ritter Rindsmaul, einem Nürnberger, entwaffnet und als Gefangener des Burgherrn Weigand von Trausnitz und des deutschen Kaisers auf die entlegene Burg Trausnitz gebracht und dort festgehalten. Die Gefangenschaft endet erst 30 Monate später mit dem Trausnitzer Frieden.
Das Jubiläum dieses geschichtsträchtigen Ereignisses möchte der Erhartinger Verein für Brauchtumspflege zusammen mit der Trausnitzer Bevölkerung in angemessener Weise am Sonntag, 2. Oktober, begehen. Die Erhartinger übergeben dabei dem Burgherrn Weigant den gefangenen Friedrich, der nach 700 Jahren erneut an den Ort seiner Gefangenschaft zurückkehrt. Die Bevölkerung von Trausnitz ist aufgerufen, sich in historischen Gewändern daran zu beteiligen. Treffpunkt ist am 2. Oktober um 14 Uhr am Gemeindehaus, von dort ziehen alle Beteiligten mit Fanfarenklängen zur Burg. Dort findet eine szenisches Spiel statt. Im Anschluss ist für Speis und Trank gesorgt.
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