Der Sachsenturm und die Versöhnungskapelle in Trausnitz öffnen zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September. Der Sachsenturm ist eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude Deutschlands. Zum Schutz der Bevölkerung vor Überfällen ließ Kaiser Karl der Große hier um 794 einen Wehrturm errichten, der noch heute erhalten ist. Der Turm ist 19 Meter hoch und hat 1,50 Meter dicke Mauern. War Gefahr in Verzug, konnte die Bevölkerung hier mit Vieh und Vorräten Schutz suchen.
An den Wehrturm wurde im Jahr 1325 die Versöhnungskapelle angebaut, in der sich Ludwig der Bayer und Friedrich der Schöne auf Vermittlung des Papstes versöhnten. 1730 wurde die Kapelle baulich verlängert und diente so als Pfarrkirche „St. Wenzeslaus“. 1892 wurde das baufällig gewordene Langhaus wieder abgebrochen und in der Nähe des ursprünglichen Gebäudes die heutige Pfarrkirche „St. Josef“ gebaut. Der Zahn der Zeit nagte erheblich an der Bausubstanz der Gebäude. Die katholische Kirchenstiftung Trausnitz, in deren Besitz sich die historisch wertvollen Gebäude befinden, nahm die Generalsanierung ab 2019 in Angriff. Im Mai 1923 segnete Bischof Rudolf Voderholzer die sanierten Gebäude.
Am Sonntagnachmittag erhalten Besucher die Möglichkeit, die Gebäude unter fachkundiger Führung von Kirchenpfleger Ernst Zimmerer und Architekt Hubertl Liebl zu besichtigen. Von den Zinnen des Sachsenturms bietet sich ein herrlicher Blick ins Pfreimdtal. Um 14 Uhr beginnen die stündlichen Führungen. Die Jagdhornbläsern sorgen für feierlichen Rahmen. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgt der Obst- und Gartenbauverein Trausnitz, der im benachbarten Pfarrgarten zum Herbstfest einlädt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.